Das Umdenken fördern
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Montag, 01. Juni 2015
von unserer Mitarbeiterin Carmen Schwind Ebermannstadt — Im Fernsehen würden gern schöne, schlanke und gesunde Menschen präsentiert, "doch wir wollen das Leben so aufgreifen wie es...
von unserer Mitarbeiterin Carmen Schwind
Ebermannstadt — Im Fernsehen würden gern schöne, schlanke und gesunde Menschen präsentiert, "doch wir wollen das Leben so aufgreifen wie es ist", erklärt Heiner Neuner, der Leiter der Katholischen Landvolkshochschule (KLVHS) Feuerstein.
Deshalb heißt das neunte Thema im Rahmen der Serie "Die Fränkische Schweiz in der Metropolregion Nürnberg - die Potenziale entfalten" auch "Inklusion und Barrierefreiheit in der Fränkischen Schweiz".
Es solle keine Tagung Stadt gegen Land geben, sondern es gehe um Ressourcen, die gefunden werden müssen und um gegenseitige Unterstützung. "Unsere Themen sollen die Zukunft vorbereiten", referiert Neuner. Und in Zukunft werden die Menschen noch älter und öfter einen Rollator oder Rollstuhl brauchen. "Es geht uns um die Würde jedes Einzelnen", sagt Neuner eindringlich.
Bewusstsein schaffen
Unterstützt wird er bei der Organisation der Tagung von Ingrid Saal und ihrer Firma regiopol. "Wir möchten, dass Wanderwege behindertengerecht gemacht werden", fordert Ingrid Saal auf.
Dabei seien auch rollstuhlgerechte Gaststätten und behindertengerechte Toiletten ein Thema. Der Tourismus Fränkische Schweiz hat das Thema aufgenommen "In unserem Flyer ,Sehenswertes‘ sind Einrichtungen für Rollstuhlfahrer gekennzeichnet", erklärt die Leiterin Sandra Schneider. Die Homepage soll umgestellt werden und rollstuhlgerechte Wanderwege oder Gaststätten sollen aufgenommen werden.
Heiner Neuner hat hier die Erfahrung gemacht, dass Gastwirte wohl offen für das Thema sind, allerdings auch sagen "zwischendurch kommt vielleicht mal einer mit Rollstuhl."
Dabei werde oft übersehen, dass solche Umbauten finanziell gefördert würden und man
sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen könne.
Umfangreiches Programm
Die Tagung am 3. Juli wird nicht nur von der KLVHS, sondern auch die Metropolregion Nürnberg, der Fränkische Schweiz Verein, regiopol und dem Institut für Geografie der Universität Erlangen Nürnberg veranstaltet.
Landrat Hermann Ulm (CSU) wird über die lokale Identifikation als Voraussetzung für Inklusion sprechen. Irmgard Badura, die Beauftragte der Staatsregierung für Belange von Menschen mit Behinderung, wird einen Workshop begleiten. In der Talkrunde am Nachmittag werden unter anderem Rollstuhlfahrer Wolfgang Neuhöfer und Michael Taubmann vom Münzinghof diskutieren.
"Bisher haben die Dienste wirklich viel getan und erreicht. Wir möchten die Fürsorge erweitern zur Teilhabe", sagt Neuner. Und das benötige "ein Umdenken im Kopf der Menschen", so d Neuner.