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Das Spukschloss von Reichenbach


Autor: Klaus-Peter Wulf

Reichenbach, Montag, 27. Februar 2017

Was beim legendären Fasching der Pfarrei Wartenfels im prallgefüllten Burschenheim geboten wurde, ist kaum noch zu überbieten. Schon eine Stunde vor dem off...
Die Thriller-Boygroup mit ihrer Zombiebraut Fotos: Klaus-Peter Wulf


Was beim legendären Fasching der Pfarrei Wartenfels im prallgefüllten Burschenheim geboten wurde, ist kaum noch zu überbieten.
Schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn war das Spukschloss voll besetzt. "Das wird eine lange Nacht, Rambazamba bis die Bude kracht", gaben die Moderatoren Alexandra Reuther und Ludwig Melzer als Parole aus.
Der Oberzombie Hansi Hümmer griff in die Tasten und heizte die gute Stimmung beim herrlich kostümierten Narrenvolk mit Schunkelrunden noch an.
Die Organisatoren hatten das dufte Programm wie durch Geisterhand zusammengestellt. Inkognito sprach Pfarrer Spindler in seiner klitzekleinen Predigt einige ungereimte Worte, die fast keiner im großräumigen Spukschloss einzuordnen wusste. Ganze vier Masken, darunter eine dreiköpfige Familie, die gerade der Gruft entstiegen war, stellten sich der Jury.


Wanderer auf Abwegen

Dann knarrte die Schlosstür und zwei Bamberger Wanderer, die sich auf dem 520 Kilometer langen Frankenweg verirrt hatten, suchten das Vier-Sterne-Wellness-Hotel Lupzik. In der stockfinsteren Nacht landeten sie aber auf dem benachbarten Reichenbacher Gottesacker. Als beide eingenickt waren, trieben Skelette ihr Unwesen und die Beerdigungscrew sprach vom Tieferlegen.
Nicht fehlen durften auf dem Pfarrfasching die ATS-Gaasleit'nfeger, die die Bühne rockten. Einfach herrlich auch die Grabsteinlerchen mit ihren spitzfindigen Meinungen. Nur zwei Geburten im Jahr und zwölf Todesfälle, sollte dieser Schwund anhalten, müsste im Jahr 2077 der letzte Wartenfelser begraben werden - fragt sich nur von wem?
Zur Geisterstunde betrat die Thriller-Boygroup mit ihrer Zombiebraut die Bühne. Das Gruseln ging um, als sie rhythmisch die Grabsteine umdrehten, auf deren Rückseite "Helau" stand. Ein bisschen makaber, aber einfach köstlich. kpw