Projekt Tatjana Gorzny ist davon überzeugt, dass Lieder Menschen verbinden können. Deshalb möchte sie einen Chor der Nationen gründen, der sich an diesem Samstag in Haßfurt formieren soll.
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Haßfurt — In den vergangenen Monaten sind viele Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern nach Haßfurt und in den Landkreis Haßberge gekommen. Zwar kümmern sich Einheimische rührend um diese Menschen. Doch haben die Flüchtlinge ihre Heimat verloren, die auch durch all die Unterstützung von Seiten des Staates und der Einzelnen nicht ersetzt werden kann. Für Tatjana Gorzny aus Eschenau aber ist klar: "All diese Menschen sind durch die Musik, die Lieder und den Klang der Stimmen verbunden." So möchte sie einen Chor der Nationen gründen, der sich am Samstag, 1. August, formieren soll.
Verständnis über Lieder "Fremde Kulturen kann man über das Essen, aber auch über Lieder besser verstehen", sagt Tatjana Gorzny.
"Ich singe für mein Leben gerne und weiß, dass gemeinsames Singen verbinden kann. Daher möchte ich einen Chor der Nationen gründen." Das Projekt läuft unter der Schirmherrschaft des Ergosom Vereins Deutschland, des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge und des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks Rügheim.
Erstes Treffen am Samstag Bei der ersten Zusammenkunft am Samstag, 1. August, von 9 bis 12 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Haßfurt können sich die Teilnehmer bei einem Frühstück kennenlernen und anschließend nach einer Stimmbildung gemeinsam singen. Die Chorleiterin stellt sich vor, dass mit deutschen Volksliedern wie beispielsweise "Am Brunnen vor dem Tore" und "Jeden Morgen geht die Sonne auf" begonnen wird.
Später sollen bei den Treffen immer ein Frühstück aus einem anderen Land zubereitet und aus diesem Land ein Lied gesungen werden. "So kann ein Stückchen Heimat miteinander geteilt werden", sagte Tatjana Gorzny. "Unvoreingenommen miteinander singen, ohne die Individualität aufgeben zu müssen, das ist meine Vision! Wenn Kopf und Herz, Denken und Fühlen eins sind, finden wir zu unserer Stimme. Wäre es nicht wunderbar, wenn all diese Menschen, die zu uns kommen, eine Stimme hätten? Nur mit der eigenen Stimme können wir für Ordnung und Gerechtigkeit in der Welt einstehen. Ein Schritt auf dem Weg zu Frieden", so ihre Vorstellungen.
Zur ersten Zusammenkunft sind Menschen aller Nationen unabhängig von ihren Sprachkenntnissen mit der Offenheit zur Begegnung und der Freude am Singen eingeladen. Zum einen die Personen, die sich um Flüchtlinge kümmern, und zum anderen natürlich die Flüchtlinge selber.
Tatjana Gorzny bittet daher alle Flüchtlings-Paten: "Nehmt einen Flüchtling an die Hand und kommt zu unserem Treffen!"
Weitere Termine geplant Die weiteren Termine in diesem Jahr finden jeweils an den Samstagen 29. August, 26. September, 17. Oktober, 14. November und 12. Dezember jeweils von 9 bis 12 Uhr statt. Für Fragen ist Tatjana Gorzny unter Telefon 09527/950887 zu erreichen.