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Das Runde muss ins US-Eckige


Autor: Matthias Einwag

Ebensfeld, Montag, 23. Juni 2014

Sport  Wie sehen die Fußballerinnen des TSV Ebensfeld die WM und welche Lieblingsspieler haben sie? Vier Spielerinnen nennen ihre Stars. Außerdem geben sie Tipps zum Spiel Deutschland-USA ab und wagen eine Prognose, wer Weltmeister wird.



von unserem Redaktionsmitglied 
Matthias Einwag

Ebensfeld — Aufs Spiel Deutschland - USA freuen sie sich schon: Verena Lempa, Sabrina Köberich, Tanja Finzel und Luisa Eberth werden das Match morgen auf jeden Fall ansehen. Die vier Fußballerinnen des TSV Ebensfeld lassen sich, ebenso wie ihre Trainer Kevin Popp (21) und Björn Vogel (22), kaum eine Begegnung der WM entgehen. Natürlich kennen sie sich im Fußball aus, wissen Details über die Spiele und sind mit den Stärken und Schwächen der großen Stars vertraut.
Verena Lempa aus Oberbrunn ist Kapitän der TSV-Elf. Die 19-Jährige spielt seit ihrem 13. Lebensjahr Fußball. Bei der Gründung der Ebensfelder Damenmannschaft vor etwa einem Jahr war sie die treibende Kraft. Inzwischen gehören rund 20 Frauen zwischen 16 und 32 Jahren zu den Aktiven der Elf, die heuer von der Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen ist. Bei der WM imponieren Verena die Spieler Diego Forlán aus Uruguay ("der ist echt cool") und Mats Hummels im deutschen Team ("der hat mich echt überzeugt - außerdem schaut er gut aus").

Neuer: ein sympathischer Bubi

Sabrina Köberich aus Zapfendorf erfuhr bei der Kirchweih, dass es eine neue Ebensfelder Damenmannschaft gibt. Die 23-jährige Studentin war sofort begeistert davon, beim TSV mitzutrainieren, denn dabei könne man gut Kondition aufbauen. Ihr Lieblingsspieler ist Manuel Neuer: "Er ist nicht perfekt, aber menschlich und sympathisch", sagt sie, "auch wenn er aussieht wie ein Bubi." Das hinderte sie aber nicht, ihr Titelbild in Facebook mit einem Porträt Manuel Neuers zu schmücken. Was ihr beim Ansehen der Fußballspiele im Fernsehen oder auf der Riesenleinwand auffiel: "Die Großen machen Fehler, die unsere Trainer uns ankreiden."
Tanja Finzel aus Kleukheim hatte das erste Treffen für fußballinteressierte Frauen im "Players" besucht, weil sie schon immer an Fußball interessiert war. Vom ersten Training an ist die 21-Jährige nun mit dabei. Ihr Favorit bei der WM: "Bastian Schweinsteiger - ich finde, der ist einfach ein Super-Fußballer; er hat eine lockere Lebensart an sich und schäkert gern mit dem Podolski 'rum. Man sieht, dass die nicht nur Spaß am Fußball haben, sondern dass es untereinander, im Team, passt."

Mesut: gute Pässe, schöne Augen

Luisa Eberth aus Kleukheim spielte, bevor sie nach Ebensfeld ging, schon in Bad Staffelstein. Die 17-jährige Schülerin hat viel Freude im Ebensfelder Team. In der deutschen Mannschaft bewundert sie vor allem Mesut Özils Spielweise: "Er spielt manchmal überraschende Pässe." Aber auch Özils Augen gefallen ihr gut.
Darin, dass diese WM bereits viele spannende Momente hatte, sind sich die vier Fußballerinnen und ihre Trainer einig. Vor allem der Fußball-Krimi Deutschland - Ghana (Sabrina: "die Fingernägel waren ab") hatte es in sich. "Bei dieser WM ist vieles überraschend", sagt Kevin Popp, Prognosen seien also schwierig. Spielerinnen und Trainer lassen sich Zeit, bevor sie ihr Urteil fällen, wer das morgige Spiel Deutschland - USA gewinnen wird, denn US-Trainer Jürgen Klinsmann dürfte sein Team gut vorbereitet ins Treffen schicken.
Hier die Tipps: Verena meint, dass Deutschland mit 2:1 gewinnen wird; Sabrina hält ein Unentschieden (2:2) für denkbar; Tanja tippt auf 1:0 für Deutschland; Luisa und Björn schätzen, dass das deutsche Team mit 2:0 gewinnen wird; Kevin hofft auf einen 2:1-Sieg für Deutschland.
Und wer wird Weltmeister? Deutschland, antworten Sabrina und Luisa; Verena tippt auf Argentinien, Tanja auf Brasilien, Björn auf Belgien und Kevin auf Chile. Schau'n mer mal, wer Recht bekommt.
Die schönsten Trikots haben übrigens die Nigerianer, findet Sabrina, die sind giftgrün.
Und wie heißen eigentlich die Einwohner Ghanas? Ghanaer oder Ghanesen? Darüber lässt sich in heiterer Runde trefflich streiten - jedenfalls nicht Garnelen.