Druckartikel: "Das höchste Gut sind treue Mitarbeiter"

"Das höchste Gut sind treue Mitarbeiter"


Autor: Redaktion

Rödental, Donnerstag, 06. Oktober 2016

Acht Beschäftigte mit Dienstzeiten zwischen 45 und 25 Jahren sowie zwei Verabschiedungen in den Ruhestand: Dafür zollte die Firma Wöhner in Rödental den Mit...
Feierstunde: Mit einer Ehrenurkunde der IHK zu Coburg, einer Urkunde des Freistaates Bayern sowie einem Präsent der Firma wurden die langjährigen Wöhner-Mitarbeiter geehrt.  Foto: Katja Nauer


Acht Beschäftigte mit Dienstzeiten zwischen 45 und 25 Jahren sowie zwei Verabschiedungen in den Ruhestand: Dafür zollte die Firma Wöhner in Rödental den Mitarbeitern höchsten Respekt und lud traditionell zur Feier in die Alte Mühle in Oberwohlsbach ein. Der kaufmännische Geschäftsführer Jochen Dressel überbrachte zudem die Glückwünsche und den Dank des Firmeninhabers Frank Wöhner.
Anschließend ließ er die Unternehmens- und Zeitgeschichte bis in die 1970er Jahre Revue passieren. "Dieses Jahrzehnt war eine bewegte Zeit", sagte er und erinnerte an den Ost-West-Konflikt, den Terror der "RAF" und die Gründung der Firma Apple. Der Grundstein für den PC, die Welt der mobilen Telefonie und der Elektromobilität sei in den 1970er Jahren gelegt worden. 1971 habe die Firma Wöhner einen Umsatz von umgerechnet 5,6 Millionen Euro und eine "sehr übersichtliche Anzahl" von geschätzt 220 Mitarbeiter gehabt, erklärte er.
"Die 1980er bis 1990er Jahre waren geprägt vom Wandel", fuhr er fort. Er erinnerte an die Wiedervereinigung und den Zusammenbruch der UdSSR. In der Zeit seien die Grundsteine der Erschließung neuer Märkte im Osten gelegt worden. 1993 sei mit Frank Wöhner die dritte Generation in das Familienunternehmen eingetreten. Er habe mit seiner Innovationskraft Werke in Frankreich, England, Italien, Spanien, China und später auch den USA gegründet.
Die dritte Dekade sei geprägt von Digitalisierung, elektronischer Datenverarbeitung, Automatisierung und Internationalisierung. Dressel veranschaulichte das mit einem digitalen Katalog mit einem Videofilm, mit dem die Firma Wöhner heutzutage ihre Produkte und das Unternehmen präsentiert. Die aktuellen Umsatzzahlen für das Jahr 2015 für die Wöhner-Gruppe mit Metall- und Kunststoffverarbeitung liegen bei über 100 Millionen Euro - geschaffen mit dem Einsatz von rund 650 Mitarbeitern weltweit.
"Jeder von Ihnen hat Veränderungsprozesse am eigenen Leib erlebt", sagte er an die Adresse der Jubilare gerichtet. Er erklärte: "Unser höchstes Gut sind die Mitarbeiter vor Ort. Sie sind die Arbeitnehmer, die den Mittelstand voranbringen."
Er verglich die Arbeit mit einer Art Ehe, in der es gute und schlechte Zeiten gebe und intensiv an der Beziehung gearbeitet werden müsse.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik an der IHK zu Coburg, Björn Cukrowski, lobte die Lernbereitschaft, den Anpassungswillen und den Teamgeist der Jubilare. "Erfahrene Arbeitnehmer leisten einen enormen Beitrag zur Wirtschaftskraft des Unternehmens", sagte er. Er bezeichnete die Wöhner-Gruppe als "Visionär", der innovativ sei, auf Veränderungen ausgerichtet, aber auch die nötige Balance nicht vergesse. "Der Mittelstand - gerade ein familiengeführter - bildet das Rückgrat unserer Wirtschaft", erklärte er und dankte für die Standorttreue der Firma Wöhner. Ein Unternehmen und seine Mitarbeiter funktionierten wie ein "Uhrwerk". "Viele Zahnräder, die ineinandergreifen, da gibt es große und kleine, aber sobald eines nicht mehr geht, funktioniert gar nichts mehr."
Dietmar Schleicher war 45 Jahre für die Firma Wöhner tätig, hauptsächlich als Einrichter in der Montage, konnte aber an der Feier nicht persönlich teilnehmen.
Für 40 Jahre geehrt wurde Michael Merz, der in der Abteilung Logistik-Wareneingang arbeitet, und Hans-Jürgen Henning, der 1976 eine Ausbildung als Werkzeugmacher absolvierte und jetzt Technischer Zeichner in der Konstruktion ist. Philipp Steinberger, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung, bedankte sich bei Henning als "Know-how-Träger": "Er ist das absolute Rückgrat unserer Firma", sagte er, "auf seine Aussagen kann man sich zu 100 Prozent verlassen."
25 Jahre in der Firma sind der Einrichter Matthias Hauswald sowie Bernd Schott aus der Abteilung Versand und Elke Siegelin, die als kaufmännische Angestellte in Empfang und Zentrale angestellt ist. Auch Hubert Lenker ist seit 25 Jahren im Unternehmen. Er wurde 1991 als erster Produktmanager eingestellt. Dressel zollte ihm persönlich Dank für seinen Einsatz. Steinberger erklärte, dass Lenker ein "Visionär und Denker" sei, der die Firma enorm vorangebracht habe. Sein Input werde - vor allem im Bereich der Nachwuchsausbildung - nach wie vor sehr geschätzt.
In Rente gingen Monteur Karl-Heinz Noll (nach 25 Dienstjahren) und Christine Gehrlicher, die dem Unternehmen 46 Jahre lang angehörte. red