Das Hallenbad ist noch immer nicht vom Tisch
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Donnerstag, 03. Januar 2019
Während die Befürworter Kräfte sammeln, will Bürgermeister Helmut Blank Rechtssicherheit für den Abrissbeschluss. Er wird den Stadtrat über die Auftragsvergabe entscheiden lassen. Nachdem am 12. Dezem...
Während die Befürworter Kräfte sammeln, will Bürgermeister Helmut Blank Rechtssicherheit für den Abrissbeschluss. Er wird den Stadtrat über die Auftragsvergabe entscheiden lassen.
Nachdem am 12. Dezember der Stadtrat per Mehrheitsbeschluss das Schicksal des Münnerstädter Hallenbades besiegelt hat, ist die Angelegenheit noch längst nicht vom Tisch. In einem vom Vorsitzenden des Vereins Bürgerbad Münnerstadt, Wolfgang Blümlein, verschickten und mit "Der Vorstand" unterzeichneten Schreiben geht die Vereinsführung noch einmal auf das Thema ein. Dabei unterstreichen die Verfasser den Tenor eines Zeitungskommentares, nachdem das Thema mittlerweile vielen Leuten buchstäblich auf die Nerven geht und es an der Zeit war, dass eine Entscheidung getroffen wurde. "Auch uns geht das Thema auf die Nerven! Die Frage ist, ob das ein Grund ist, die Dinge jetzt einfach so als gegeben hinzunehmen", heißt es in dem Schreiben.
Dann gehen die Hallenbadbefürworter auf die Argumentation der Gegner ein, dass das Bad einsturzgefährdet, schadstoffbelastet und die Sanierung zu teuer sei. Den Stadträten von CSU und Neue Wege, die mit elf Stimmen die Mehrheit führt den Abriss sicherten, wird vorgeworfen, ihnen sei unter anderem offensichtlich egal, dass die Stadt möglicherweise den kompletten Abriss bezahlen muss, die Summe sich ohnehin schon erhöht habe und dass es möglicherweise bald noch mehr finanzielle Unterstützung für den Erhalt und Betrieb des Hallenbades gibt. "Ja, auch wir haben die Schnauze voll von dem Thema. Die Frage ist: Reicht das als Grund dafür aus, Kopf und Schwanz einzuziehen?", heißt es in dem Schreiben, das mit dem Satz: "Bitte bleiben Sie an unserer Seite" endet.
Nach dem Abrissbeschluss hat es wegen der Feiertage noch kein Treffen der Hallenbad-freunde gegeben, sagt Wolfgang Blümlein. Noch sei nicht sicher, wie es weiter geht. "Wir werden uns jetzt im neuen Jahr mit frischem Elan treffen", sagt er.
Immer wieder ist in jüngster Zeit von den Befürwortern des Abrisses auf den möglichen Verlust der Fördermittel für den Abriss hingewiesen worden. Denn dieses Förderprogramm läuft am 31. Dezember dieses Jahres aus. Bis dahin muss der Verwendungsnachweis vorliegen. Trotz dieser Frist ist bisher nichts geschehen. Und das hat nur einen Grund: Die Beschwerde von Stadtrat Leo Pfennig (fraktionslos). Diese richtet sich vor allem gegen die Ermächtigung des Bürgermeisters, den Auftrag für den Abriss allein vergeben zu können. Dieser Passus war Betstandteil des Abrissbeschlusses. Bevor er nicht Rechtssicherheit hat, wird Helmut Blank nichts in punkto Abriss unternehmen. "Mitte nächste Woche bekomme ich von der Rechtsaufsicht Bescheid", sagt er. Am Grundsatzbeschluss werde sich nichts ändern, der Abriss sei mehrheitlich beschlossen worden. Was die Ermächtigung angeht, stellt Helmut Blank ganz deutlich klar: "Selbstverständlich werde ich die Entscheidung über die Auftragsvergabe dem Stadtrat überlassen. Das habe ich immer so gemacht in den letzten Jahren", betont er. Nie im Leben würde er über eine solch hohe Summe alleine entscheiden. Der Beschluss sei lediglich so formuliert worden, "damit wir arbeiten können".