Das Ende ist der Anfang
Autor: Katharina Müller-Sanke
Thurnau, Dienstag, 02. Mai 2017
Wenn der Theatervorhang fällt und der Künstler die Bühne verlässt, beginnt das Stück "Lampenfieber - jetzt mal in echt!". Am Sonntag wird es im Schlosstheater Thurnau erstmals aufgeführt.
katharina müller-sanke
Das Licht geht aus, der Applaus verklingt. Der Künstler verlässt die Bühne und betritt seine Garderobe. Da müsste das Stück eigentlich zu Ende sein. Doch, nein! Dieses Stück fängt hier erst an! Im Schlosstheater Thurnau wird am Sonntag ein neues Stück Premiere feiern: "Lampenfieber - jetzt mal in echt!"
Schauspieler Markus Veith nimmt den Besucher mit hinter die Bühne und plaudert mit dem Publikum. Er erzählt die Geschichte und spannende Geschichten über das verrückte Theater-Volk. Er lässt den Zuschauer teilhaben an Anekdoten über die gefeierten Heldinnen und Helden seines Metiers, Pannen, Texthänger und Souffleurgeschichten - Veith verspricht einen amüsanten Abend, an dem auch die ganz Großen des Theaters zu Wort kommen: Heinz Rühmann, Peter Ustinov, Charlie Chaplin.
Die Geschichten aus dem Leben von Theaterberühmtheiten lassen diese menschlicher erscheinen. Zum Beispiel die von Zarah Leander, die so kurzsichtig wie eitel war, dass sie immer zwei Begleiter um sich hatte. Diese flüsterten ihr dann bei Gesellschaften zum Beispiel zu: "Hans Albers auf elf Uhr", damit sie wusste, wo sie hin zu sehen und zu lächeln hatte.
Vieles ist wahr und historisch belegt, was der Künstler erzählt. Aber sicher nicht alles. Es sind Gerüchte, Geschichten, die man sich eben so hinter der Bühne erzählt und die nicht selten beim Weitererzählen etwas ausgeschmückt werden. Markus Veith erzählt und verabschiedet sich mehr und mehr aus dem Stück - er baut eine Beziehung zum Publikum auf und lässt es die spezielle Theaterluft hinter den Kulissen erleben.
Unter der Regie von Tony Glaser spielt Markus Veith dieses Stück. Interessant daran vor allem: Glaser hat den Schauspieler einst vor 20 Jahren selbst entdeckt und seitdem begleitet. "Nach streng getakteten, klar vorgegebenen Stücken wollte ich etwas anderes machen. Kein fester Rahmen, alles ist in Bewegung", so Markus Veith.