Das Brettspiel, das alle Generationen verbindet
Autor: Sonny Adam
Untersteinach, Dienstag, 24. Oktober 2017
Schon vor über hundert Jahren wurde das legendäre Spiel "Mensch ärgere dich nicht" erfunden. Die deutsche Variation des indischen Spiels "Pachisi" und des e...
Schon vor über hundert Jahren wurde das legendäre Spiel "Mensch ärgere dich nicht" erfunden. Die deutsche Variation des indischen Spiels "Pachisi" und des englischen Spieles "Ludo" ist bis heute nicht aus der Mode gekommen. In Untersteinach initiierte die Siedlergemeinschaft jetzt ihr traditionelles Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier. Und so verwandelte sich die Aula der Untersteinacher Schule am Wochenende in ein Spiel-Zentrum. 41 Fans kamen zusammen, um ein Turnier der besonderen Art auszutragen.
"Wir spielen immer drei Runden. An jedem Brett spielen vier gleichzeitig", erklärte Peter Wilm von der Siedlergemeinschaft die Regeln. Derjenige, der als erster alle vier Steine ins Ziel gebracht hat, kann auf seinem Konto vier Punkte gutschreiben, der Zweitplatzierte drei Punkte, der Drittplatzierte zwei Punkte und der Vierte einen. Die Plätze, die Gegner und die Farben wurden ausgelost.
"In diesem Jahr haben wir ausgesprochen wenig Teilnehmer. Wir haben das Turnier eine Woche vorgezogen", erkärte Wilm. Tatsächlich fand das legendäre Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier in Untersteinach schon zum 17. Mal statt. "Wir hatten in den besten Zeiten über 100 Teilnehmer", zog Jürgen Dittebrand eine erste Bilanz. Unter der Regie von Dittebrand wurde das Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier einst ins Leben gerufen. Es ist längst zu einem Selbstläufer geworden.
Der Älteste war 94
Der älteste Teilnehmer in diesem Jahr war Josef Schuster mit 94 Jahren. "Gewonnen habe ich das Turnier noch nicht. Aber dabei sein ist alles", sagte Schuster selbst. Er saß neben Alina Sautner. Sautner ist erst 16 Jahre alt, sie trat in der Erwachsenenklasse an und zeigte sich selbstbewusst. "Bei mir läuft es gar nicht schlecht", sagte Sautner und spielte hochkonzentriert. Die ersten beiden Runden hat Alina Sautner gewonnen. Bei Runde drei konnte sie allerdings keinen Sieg für sich beanspruchen. Trotzdem reichte es noch für Platz 3, freute sich die jugendliche Spielerin.
Sieger aus Wunsiedel
Auf den ersten Platz beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier kam Roland Scholz. Scholz ist extra aus Wunsiedel angereist, um mit von der Partie zu sein. "Ich habe auch schon bei Spielen in Stammbach mitgemacht", freute er sich. Uschi Seifferth wurde mit einem zweiten Platz belohnt. "Wo ich stehe, verrate ich mal lieber nicht. Aber die haben mich ja ständig wieder rausgeworfen", sagte Peter Wilm.Rosa Meisner (75) war eigentlich schon immer beim Turnier dabei. "Ich spiele einfach gerne. Nicht nur beim Turnier, ich habe acht Enkel und drei Urenkel", verriet die passionierte Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielerin. "Ich habe schon zwei Mal gewonnen, aber heute läuft es nicht. Egal", wagte Heidi Bischof (74) ein Bilanz.
Beim Turnier waren auch zwei Kindergruppen dabei. "Ich habe Mensch-ärgere-dich-nicht ja schon im Kindergarten gelernt. Ich bin heute zum ersten Mal dabei. Ich wollte einfach mal mitmachen", erzählte Dario Apel (10). Auch Max Hofmann (12) trat den Beweis an, dass die Jugend sich für klassische Brettspiele begeistern kann - und nicht nur für Computerspiele. "Hier kennt man die Leute, das ist schön", befand der Zwölfjährige und kam auf Platz drei. Richtig gute Spieler waren Max Sautner und Markus Seuß. Nach drei Spielen lagen sie punktgleich, mussten den ersten Platz in einem Stechen austragen. Max Sautner machte das Rennen. Markus Seuß kam auf den zweiten Platz.
Beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier der Siedlergemeinschaft Untersteinach wurden auch die stärksten Gruppen belohnt. Die katholische Kirche hatte mit 57 Punkten klar die Nase vorn, vor den Schützen (45 Punkte).