Das Alter akzeptieren lernen
Autor: Theresa Schiffl
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 12. Februar 2019
Ein Spaziergang und ein Gespräch über Barrierefreiheit, Selbstständigkeit und das Älter werden mit der Seniorin Edith Hofer in Höchstadt.
Theresa Schiffl Über Stufen in der Stadt oder in Geschäfte wie den Metzger, Wasserrinnen, Absätze bei Fußgängerwegen oder Kopfsteinpflaster denken die wenigstens nach. Für Senioren, Rollstuhlfahrer, aber auch Mütter mit kleinen Kindern oder Kinderwagen kann das jedoch im Alltag zu Herausforderungen führen.
Das weiß auch die 76-jährige Edith Hofer. "Gerade die kleinen Pflastersteine stellen ein Problem dar. Da schüttelt es den ganzen Körper durch", sagt sie und lacht, während sie ihren Rollator über das holprige Pflaster schiebt.
Alleine leben zu gefährlich
Vor zwei Jahren zog sie ins Seniorenheim, weil sie unter starkem Schwindelgefühl leidet. Bei einem dieser Schwindelanfälle stürzte sie und lag danach einige Wochen im Krankenhaus. Die Ärzte meinten dann, dass es für die Seniorin zu gefährlich sei, wenn sie weiterhin alleine lebt. Sie selbst fühlt sich auch am sichersten, wenn sie in Begleitung unterwegs ist.
"Seit neun Jahren habe ich diese gesundheitlichen Schwierigkeiten, und so kann ich wenigstens jemandem sagen, wenn mir schwindlig wird", erklärt sie. Sie duscht und wäscht sich zwar noch selbst, aber eine der Altenpflegerinnen ist immer dabei, um der älteren Dame ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
"Nach meinem Sturz bin ich dann in das Vitanas Senioren Centrum St. Anna gekommen und habe nach zwei Wochen gesagt, dass ich hier bleiben möchte", erzählt die Seniorin und wirkt dabei sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung. Sie wollte ihren Kindern nicht zur Last fallen. "Hier bin ich rundum gut versorgt und sehr glücklich.", sagt sie.
Umstellung war sehr schwierig
Sie habe ihr ganzes Leben lang, seitdem sie 14 Jahre alt war, gearbeitet und sei auch sehr sportlich gewesen. "In Argentinien, wo ich eigentlich herkomme, habe ich Hand- und Volleyball gespielt", sagt sie.