Druckartikel: Darf Wald abgeholzt werden?

Darf Wald abgeholzt werden?


Autor: Thomas Weichert

Gößweinstein, Donnerstag, 23. Januar 2020

Anfang Dezember hat ein Landwirt beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) einen Antrag gestellt, seine rund 1012 Quadratmeter große Waldfläche in der Nähe von Türkelstein roden zu dür...


Anfang Dezember hat ein Landwirt beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) einen Antrag gestellt, seine rund 1012 Quadratmeter große Waldfläche in der Nähe von Türkelstein roden zu dürfen. Der Antragsteller will diese Fläche, nachdem alle Bäume abgeholzt sind, künftig landwirtschaftlich nutzen.

Dieses Vorhaben lehnten nun die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses Gößweinstein nach einer kontroversen Diskussion mit knapper Mehrheit von 4:3 ab. Für die Marktverwaltung selbst sprach nichts gegen die Waldrodung. Deshalb lautete der Beschlussvorschlag, dass gegen die Rodung einer Teilfläche des Waldes in der Gemarkung Leutzdorf keine Einwendungen erhoben werde.

Im Flächennutzungsplan ist diese Fläche als Waldfläche, landwirtschaftliche Fläche und Baufläche ausgewiesen. Außerdem ist das Grundstück, um das es geht, lediglich als "sonstige Waldfläche" im Flächennutzungsplan dargestellt, nicht aber als "Waldfläche mit besonderer Bedeutung". Während der Beratung im Gremium tauchte die Frage auf, wieso gerade hier eine Waldrodung erforderlich sein solle und ob es nicht negative Auswirkungen für die Natur habe, wenn die Bäume weg sind. Gebaut werden kann hier ohnehin nicht, weil das besagte Grundstück im Außenbereich der Ortschaft Türkelstein liegt. Aus Sicht des gemeindlichen Bauamts hätte nach der Rodung dort ein neues Biotop entstehen können. tw