Druckartikel: Damit das Leben zuhause lange möglich ist

Damit das Leben zuhause lange möglich ist


Autor: Pauline Lindner

Heroldsbach, Freitag, 19. Mai 2017

Es gibt sie, die Absenkung für Gardinen, um diese bequem wechseln zu können. Allerdings zweifelt Ernst Karosser an der Sinnhaftigkeit des Geräts, das immerh...
Ernst Karosser stellt im Pfarrheim eine Vielzahl von nützlichen Hilfsmitteln vor. Foto: Pauline Lindner


Es gibt sie, die Absenkung für Gardinen, um diese bequem wechseln zu können. Allerdings zweifelt Ernst Karosser an der Sinnhaftigkeit des Geräts, das immerhin 120 Euro kostet. Karosser ist einer der Referenten, die die Vereinigung Wir-für-uns zur Vorstellung ins Pfarrheim eingeladen hatte. Die Veranstaltung war Teil der Projektwoche "Zuhause daheim", die das Sozialministerium angestoßen hat.
Der Niederbayer ist in einer vergleichbaren Einrichtung in Regensburg tätig und hat sich auf das Eruieren von häuslichen Hilfsmitteln spezialisiert, die das Leben in der vertrauten Umgebung auch bei beginnenden Einschränkungen möglich machen. Dabei hat er auch eine recht kuriose Erfahrung gemacht: "Für ältere Menschen" ist kein Verkaufsargument. Die Radlertrinkflasche kennt jeder. Entwickelt wurde sie eben für alte Menschen. Doch der Hersteller fand keine Abnehmer und hat sich zwangsweise neue Märkte für sein Produkt gesucht: die Radsportbegeisterten.
Die Weitergabe von nützlichen Informationen ist die eine Aufgabe, der sich Wir-für-uns verschrieben hat. Die andere sind vor allem Fahrdienste und Hilfe bei Gartenarbeit oder ähnlichem, die altersbedingt nicht mehr selbst gemacht werden können.
"Gewinnbringend für sich selbst" nennt Marianne Karper-Imig aus dem Genossenschaftsvorstand ihre Tätigkeit als Fahrerin. Eine ihrer häufigen Kundinnen ist Maria Mirschberger. Sie freut sich, dass sie so auch alte Bekannte, die weiter wegwohnen, besuchen kann, und die Kosten niedriger als bei der Taxifahrt liegen."Es war eine ganz tolle Idee, diesen Verein zu gründen", lobt sie.
Genauso sieht das Hella Adler. Die 78-Jährige ist schwer gehbehindert. Über einen Prospekt erfuhr sie von den Hilfsdiensten. "Es erleichtert mir unglaublich viel." Als Beispiele nennt sie eine dringliche Fahrt in die Augenklinik und die Einkaufsliste, die sie bei schwierigen Wetterverhältnissen ihren vertrauten Fahrern übergeben kann.