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Damit das Internet schneller wird


Autor: Ulrike Langer

Wonfurt, Donnerstag, 20. August 2015

Spatenstich  Die Telekom startet in Wonfurt und Theres mit der Verlegung von Glasfaserkabeln. Zunächst profitieren rund 450 Haushalte davon. Die Arbeitsgeschwindigkeit soll sich durch den Breitbandausbau zumindest verdoppeln.
In Obertheres und in Wonfurt (im Bild) hat die Telekom mit dem Ausbau von schnellem Internet begonnen. Unter anderem werden schwarze Rohre verlegt (im Bild), die dann einen Rohrverbund von sieben dünnen Rohren aufnehmen. In eines dieser Rohre wird dann das Glasfaserkabel geblasen; die restlichen sechs Rohre bilden eine Reserve. Im Bild (von links) Michael Gstädtner und Dieter Schramm von der Telekom, Gustel Schneider (SNG), Ralf Riedlmeier (Newo-Bau Horhausen) sowie Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher und Roland Mahr (SNG) Foto: Ulrike Langer


von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Wonfurt — Am Donnerstag hat die Telekom mit dem Ausbau von schnellen Internetanschlüssen in Wonfurt und Theres begonnen. Davon werden rund 450 Haushalte in Obertheres, Wonfurt und Steinsfeld profitieren. Beim Spatenstich in der Grillengasse in Wonfurt freute sich Bürgermeister Holger Baunacher (JL), dass die Telekom den eigenwirtschaftlichen Ausbau begonnen hat.
"Es ist schön, dass nun Teile von Wonfurt und der gesamte Ort Steinsfeld schnelles Internet erhalten und auf die Gemeinde Wonfurt keine Kosten zukommen werden", sagte der Bürgermeister. "Aber wir haben für die Rabenmühle, das Bodenfeld und das Gewerbegebiet in Wonfurt sowie für Dampfach noch Förderverfahren laufen, mit deren Auftragsvergabe ich noch in diesem Jahr rechne."


Datenturbo fürs Netz

Doch nun wird die Telekom erst einmal rund drei Kilometer Glasfaser verlegen, davon rund einen Kilometer in Obertheres, und je ein Multifunktionsgehäuse in Obertheres, Wonfurt und Steinsfeld aufstellen oder mit modernster Technik ausstatten. "Dadurch werden 450 Haushalte Vectoring-fähig", erklärte Michael Gstädtner von der Telekom beim Spatenstich. "Vectoring ist ein Datenturbo für das VDSL-Netz."
Im Vergleich zu einem bisherigen VDSL-Anschluss (Very High Speed Digital Subscriber Line) verdoppelt sich das maximale Tempo beim Herunterladen auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Beim Heraufladen vervierfacht sich das Tempo sogar auf bis zu 40 Megabit pro Sekunde. Das hilft beim Austausch von Dokumenten, Fotos und Videos im Internet. Das neue Netz, so Gstädtner, werde so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sein werden. "Die Planungen durch die Firma SNG sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben", teilte Gstädtner mit. "Wir werden die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich halten und wir gehen immer in überschaubaren Bauabschnitten voran."
Zum einen wird bis etwa November auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und den grauen Kästen am Straßenrand, den sogenannten Multifunktionsgehäusen (MFG), das Kupferkabel durch Glasfaserkabel ersetzt. Es ist das schnellste Übertragungsmedium und hat laut Gestädtner seinen Preis: "Das Verlegen von Glasfaser kostet rund 70 000 Euro pro Kilometer."
Zum anderen werden die MFG mit modernster Technik zu einer Art Mini-Vermittlungsstelle ausgestattet. Dort werden unter anderem die Datenpakete vom Kupferkabel auf die Glasfaser übergeben. Die MFG werden über das Ausbaugebiet verteilt, damit die Entfernung zu den Kunden möglichst gering ist. Denn je näher ein Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.


Fertig bis Anfang 2016

Aber auch die Kupferleitung, die vom MFG zum Kunden führt, wird durch die Vectoring-Technik schneller. Denn Vectoring beseitigt die elektromagnetischen Störungen, die auf der Kupferleitung auftreten. Die Telekom rechnet damit, dass die schnelleren Anschlüsse im ersten Quartal 2016 genutzt werden können.
Auch Bürgermeister Matthias Schneider (CSU), Theres, freute sich, dass die Telekom den Ausbau eigenwirtschaftlich übernimmt und die bestehende Infrastruktur verbessert. "Die Gemeinde hat aber außerdem noch Förderverfahren für Wagenhausen, den Wengert in Untertheres und das Gewerbegebiet mit Teilen der Ringstraße in Obertheres laufen", gab er an. "Zudem wird die Schnell-im-Netz GmbH & Co. KG Schweinfurt in Kürze den Bürgern in Horhausen ein Angebot machen", erklärte er.