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Da ist Fitness gefragt


Autor: Klaus Rößner

Stadtsteinach, Mittwoch, 21. November 2018

Feuerwehreinsätze ohne Atemschutz sind heute kaum mehr denkbar. Die Technologie ermöglicht es den Einsatzkräften, an den Brandort vorzurücken, ohne in die Gefahr einer Rauchgasvergiftung zu kommen. Da...
Die angehenden Atemschutzgeräteträger legen ihre Ausrüstung an. Foto: privat


Feuerwehreinsätze ohne Atemschutz sind heute kaum mehr denkbar. Die Technologie ermöglicht es den Einsatzkräften, an den Brandort vorzurücken, ohne in die Gefahr einer Rauchgasvergiftung zu kommen. Dadurch wächst die Schlagkraft der Aktiven.

Doch der Einsatz muss immer wieder geübt werden. Eine große Abschlussübung des Atemschutzgeräteträgerlehrgangs mit Teilnehmern aus dem gesamten Landkreis fand in Stadtsteinach statt. Das Szenario war realistätsnah: "Feuer und Rauch nach Abrissarbeiten in der alten Schulturnhalle, es werden mehrere Personen vermisst."

Aufgrund dieser angenommen Ausgangslage rückten vier Feuerwehrfahrzeuge an. Die Ausbildung hatte Kreisbrandmeister Tobias Titze geleitet, der von Ausbildern und Helfern des Atemschutzzentrums unterstützt wurde. Sein Team steht sowohl für die Aus- und Fortbildung von Atemschutzgeräteträgern als auch im Ernstfall dem Landkreis Kulmbach zur Verfügung. Die Ausbildung umfasst intensive Theorie im Umgang mit dem Atemschutzgerät sowie anstrengende Praxiseinheiten. "Man muss sich schon erst einmal daran gewöhnen, dass man die Atemluft nun aus einer Flasche und durch eine Maske atmet", so Titze.

Psychische Belastung

"Es ist ein durchaus fordernder Lehrgang, den die Kameraden hier absolvieren", sagte Manuel Ott. Die Frauen und Männer brauchen körperliche Fitness. Denn die Atemschutzausrüstung allein wiegt 18 Kilogramm - mit der persönlichen Schutzausrüstung müssen so insgesamt 25 Kilogramm zusätzlich zum eigenen Körpergewicht getragen werden. "Die psychische Belastung und der Stress im Ernstfall fordern die Kameraden zusätzlich", so Kreisbrandmeister Titze.

Innerhalb von drei Wochen wurde den Teilnehmern an acht Tagen der richtige und sichere Umgang mit einem Atemschutzgerät beigebracht. Zum Abschluss wurde das erworbene Wissen sowohl in einem schriftlichen Test als auch in einer praktischen Übung überprüft.

Bei der praktischen Prüfung wurde mittels eines Gerätes die komplette alte Schulturnhalle sowie das ehemalige Lehrschwimmbecken in Stadtsteinach vernebelt. Man konnte die Hand vor Augen nicht mehr erkennen. Die Teilnehmer mussten im Trupp mit jeweils zwei Mann das weitläufige Gebäude erkunden und die Vermissten ausfindig machen und retten.

Mit den gezeigten Leistungen war Titze hoch zufrieden. Er händigte mit Kreisbrandinspektor Horst Tempel allen Teilnehmern die Urkunden zum bestandenen Lehrgang aus. Titze bedankte sich bei den Helfern und Ausbildern des Atemschutzzentrums Kulmbach für die Unterstützung, bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, die die vermissten Personen spielten und bei den Kolleginnen vom Sanitätsdienst, die vorsorglich mit vor Ort waren.

An der 24-stündigen Ausbildung hatten 16 Aktive aus dem Landkreis teilgenommen, darunter zwei Frauen. red