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Container für Obdachlose


Autor: Pauline Lindner

Hemhofen, Donnerstag, 04. Februar 2016

In den vergangenen Wochen, so Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU), haben sich mehrere Personen an die Gemeinde gewandt, weil sie keine Unterkunft hab...


In den vergangenen Wochen, so Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU), haben sich mehrere Personen an die Gemeinde gewandt, weil sie keine Unterkunft haben. Er konnte das Problem durch Gespräche mit Angehörigen lösen, teilte er dem Gemeinderat mit; dennoch hält er es für notwendig, dass die Kommune Notunterkünfte bereithält.
Sein Vorschlag sind zwei Container am Rande des Bauhofgeländes. Dort sind die nötigen Wasseranschlüsse vorhanden, und die Mitarbeiter des Bauhofs könnten ein Auge auf die Unterkunft haben, die sechs bis acht Personen Platz bieten kann. Die Kosten liegen bei rund 30 000 Euro, die Lieferzeit für die Container beträgt etwa 15 Wochen.
Bis vor einigen Jahren hielt die Gemeinde neben dem Zeckerner Feuerwehrhaus eine Unterkunft bereit. Da eine dort untergebrachte Familie keine geeignete Wohnung fand, wurde daraus ein normaler Mietvertrag. Eine Obdachlosenunterkunft ist eine Pflichtaufgabe von Gemeinden. Die Alternative ist die Unterbringung in einer Pension. Da Hemhofen so etwas nicht hat, müsste die Gemeinde in Notfällen auswärts anmieten, was wiederum nur mit Zustimmung dieser Kommune möglich wäre. Auch Röttenbach hat sich deshalb für Container entschieden.


Sozialer Wohnungsbau

Der Rat diskutierte über den Vorschlag durchaus emotional, vor allem den Aspekt, wie die Untergebrachten eine "normale" Sozialwohnung finden könnten. Jutta Emrich (SPD), die als Krankenschwester in der Psychiatrie arbeitet, hat beobachtet, wie häufig Patienten entlassen werden, die keine andere Unterkunft haben.
Für Lutz Bräutigam (Grüne) ist die Folge aus Nagels Vorschlag, über sozialen Wohnungsbau nachzudenken. In Reimer Hamm (CSU) fand er sofort einen Fürsprecher, der aber bat, die beiden Themen getrennt zu behandeln. Bürgermeister Nagel sagte zu, das Thema sozialer Wohnungsbau in einer der nächsten Sitzungen auf die Tagesordnung zu setzen. In Sachen Container folgte der Rat einstimmig Nagels Vorschlag.