Druckartikel: Coburger Senioren liebäugeln durchaus mit E-Bikes

Coburger Senioren liebäugeln durchaus mit E-Bikes


Autor: Martin Koch

Coburg, Donnerstag, 11. Februar 2016

Die Coburger der älteren Generation sind durchaus aufgeschlossen für die Nutzung von E-Bikes. Wie eine, allerdings nicht repräsentative, Umfrage unter 115 ä...


Die Coburger der älteren Generation sind durchaus aufgeschlossen für die Nutzung von E-Bikes. Wie eine, allerdings nicht repräsentative, Umfrage unter 115 älteren Coburgern ergab, könnten sich gut zwei Drittel den Kauf eines Elektrofahrrads vorstellen; 17 Prozent neigen eher dazu, sich bei Bedarf so ein E-Bike auszuleihen.
Freilich gibt es auch Einschränkungen bei der E-Bike-Begeisterung, wie Katrin Neher und Bianca Rappl, beide Studentinnen an der Hochschule Coburg, bei der Vorstellung ihrer Projektstudie "E-Biking in Coburg" einräumten. Ein E-Bike kostet im Schnitt (2014) deutlich über 2800 Euro. Der geneigte Coburger aus der älteren Generation würde aber gerade einmal 2000 Euro dafür ausgeben wollen, das ist der Mittelwert aller Befragten.
Und so restlos zufrieden seien die Coburger mit den Rahmenbedingungen für die Nutzung von E-Bikes und anderen Fahrrädern ja auch nicht. "Die am häufigsten gewünschte Verbesserung sind durchgängige Radwege. Außerdem werden mehr befestigte, abgegrenzte Radwege und eine bessere Beschilderung, vor allem mit Kilomterangaben, häufig genannt", heißt es in der Auswertung der Hochschulstudie.
Neben den Kosten nannten zwölf Prozent der Befragten das Gewicht eines E-Bikes als Nutzungsbarriere. Immerhin gaben 89 Prozent der Befragten an, überhaupt ein Fahrrad zu benutzen, rund ein Viertel davon seien bereits mit einem Elektrofahrrad unterwegs.
Diakon Wolfgang Dengler, Mitglied des Seniorenbeirats sowie Motorrad- und Fahrradfahrer, nannte als grundlegendes Problem die generell unzureichende Wahrnehmung von Zweiradfahrern im Straßenverkehr. Hindernisse seien auch zum Beispiel die Erreichbarkeit von Bahnsteigen.
Herbert Heerdegen regte einen Schnuppertag in Sachen E-Bikes an. Bürgermeister Thomas Nowak schlug dafür den nächsten "Flohmarkt der Generationen" im Oktober auf dem Schlossplatz vor.
Wenig zufrieden sind viele Mitglieder des Seniorenbeirats der Stadt Coburg mit dem Stadtbusbetrieb der Städtischen Werke Überlandwerke Coburg (SÜC Bus und Aquaria). Bereits im Juni 2014 habe der Seniorenbeirat den Vorschlag gemacht, die inzwischen in Betrieb gegangenen Verbrauchermärkte in der Callenberger Straße mit dem Stadtbusverkehr zu erschließen. "Das muss doch machbar sein", schimpfte im Seniorenbeirat Harald Dütsch.
Ebenso stehe eine Stadtbushaltestelle am Goldbergsee zwischen Neuses und Beiersdorf schon lange auf dem Wunschzettel. Nowak wies darauf hin, dass wohl überhaupt eine gründliche Überprüfung des Stadtbusnetzes notwendig sei. Weiter müssten ja auch die Vorschriften für die Arbeits- und Lenkzeiten der Busfahrer mit den gewünschten Änderungen kompatibel sein. Was den Stadtbushalt am Goldbergsee anbelangt, sei zu bedenken, dass die Straße am See entlang eine Staatsstraße sei.