Druckartikel: Sinkkästen für Kaltenbrunn

Sinkkästen für Kaltenbrunn


Autor: Martin Rebhan

Kaltenbrunn im Itzgrund, Samstag, 24. Februar 2024

Förderantrag Warum die kostspielige Sanierung und Neugestaltung der Rathausstraße in Kaltenbrunn noch mit einem großen Fragezeichen versehen ist.
Ein Sinkkasten wird mit Hilfe eines Krans aus dem Boden gehoben und entleert. Der Gemeinderat hat sich jetzt auch im Fall von Kaltenbrunn für eine solche Lösung entschieden.


Über eine halbe Million Euro wird aller Voraussicht nach die Sanierung und Neugestaltung der Rathausstraße in Kaltenbrunn kosten. Wie hoch der Eigenanteil der Gemeinde Itzgrund sein wird, steht noch nicht fest.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde jetzt die Entwurfsplanung, die in Zusammenarbeit mit der Teilnehmergemeinschaft erstellt wurde, einstimmig verabschiedet. Jetzt gilt es für die Verwaltung entsprechende Förderanträge im Rahmen der Dorferneuerung beim Amt für ländliche Entwicklung zu stellen. Bürgermeisterin Nina Liebermann (CSU) hofft, dass Zuschüsse zwischen 45 und 55 Prozent der förderfähigen Kosten fließen werden. „Es kann aber auch sein, dass wir nichts bekommen“, räumte die Bürgermeisterin unumwunden ein.

Nachfragen aus dem Gremium, ob das Projekt bei einer negativen Bescheidung noch gestoppt werden kann, konnte Nina Liebermann bestätigen. „Wir reichen nur eine Entwurfsplanung ein“, erläuterte die Rathauschefin und machte aber auch deutlich, dass die Rathausstraße „fertig“ ist. „Auf jeden Fall muss der Oberflächenkanal erneuert werden“, betonte Nina Liebermann. Jürgen Alt (SPD) verwies darauf, dass nur Vorhaben im Rahmen der Dorferneuerung gefördert werden können. „Für kostendeckende Maßnahmen, wie eine Kanalerneuerung werden keine Zuschüsse gewährt“, so Alt. Ursprünglich war nach Darlegung von Bürgermeisterin Liebermann auch eine Ladestation für Pkw und Fahrräder vorgesehen. Aus Kostengründen wurde diese aber gestrichen. Ein Raunen ging durch den Zuschauerraum, als Nina Liebermann auf Nachfrage mitteilte, dass für diese Einrichtung etwa 150.000 Euro angefallen wären. Dies wollte der Gemeinderat nicht unkommentiert hinnehmen.

Aus verschiedenen Richtungen wurde an Beispielen erläutert, dass es durchaus sehr kostengünstige Alternativen gäbe. Nina Liebermann sagte zu, dass sie sich hier kundig machen wird. Eine Lösung für die Entwässerung der Coburger Straße zwischen der Gartenstraße und der dortigen Kirche musste ebenfalls in der Gemeinderatssitzung gefunden werden. Nach Worten von Nina Liebermann ist das Straßengefälle mit 0,3 Prozent so gering, dass eine Entwässerung über die geplanten Kastenrinnen nicht möglich sei, da Regenwasser nicht ausreichend abgeleitet werden kann. Die Bürgermeisterin zeigte mit der Installation von größeren Kastenrinnen und dem Einsatz von sogenannten Sinkkästen zwei Möglichkeiten auf, das Problem zu lösen. Die Entscheidung wurde dem Gemeinderat leicht gemacht.

Die Mehrkosten für die größeren Kastenrinnen bezifferte Liebermann mit 105.000 Euro. Die andere Alternative würde mit etwa 20.000 Euro zu Buche schlagen.

Jürgen Alt machte darauf aufmerksam, dass man in Lahm bereits gute Erfahrungen mit „Pendelrinnen“ und Sinkkästen gemacht habe. Außerdem, so Alt, sind die Kastenrinnen schwieriger zu reinigen. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für den Einsatz der Sinkkästen aus, auch wenn es damit eventuell zu Pfützenbildung kommen kann. „Vögel freuen sich über Pfützen“, hielt Horst Porzelt (SPD) hierzu fest.