Residenz und Industrie
Autor: Coburger Tageblatt
Coburg, Montag, 03. November 2025
           
„Residenz“, dieser Begriff steht nicht nur für den Glanz eines Herrschersitzes, sondern im Zusammenhang von zahlreichen kleineren deutschen Residenzstädten auch für Beschaulichkeit und die Vorstellung eines durch Traditionsbindung wohl geordneten sozialen Kosmos.
Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung und deren politische und soziale Folgen brachten die Vorstellung einer so gearteten Weltordnung grundlegend ins Wanken. Diese Entwicklung haben Rupert Appeltshauser und Gerhard Eckerlein in ihrem Buch „Residenz im Wandel – auf dem Weg ins Industriezeitalter“ nachgezeichnet. Sie greifen dafür auf vielfältiges Bild- und Quellenmaterial zurück. Sie erzählen von Problemen und Rückschlägen, aber auch von Erfolgen auf dem Gebiet der Technik, des Sozialwesens, der Bildung und der demokratischen Erneuerung.
Nach einem erfolgreichen Start im Jahre 2020 liegt nun im Rahmen der Schriftenreihe der Initiative Stadtmuseum Coburg eine zweite Auflage vor. Sie kommt gerade rechtzeitig zur Vorstellung der Rekonstruktion des ersten deutschen Elektroautos, das sich schon im Jahre 1888 in der Werkstatt des Unternehmens Andreas Flocken im Bau befand. Dessen herausragende Pionierleistungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik sind ebenfalls Thema im Buch. Es ist im örtlichen Buchhandel zum Preis von 15 Euro erhältlich. red