Im Dialog mit dem Solisten
Beim Klavierkonzert No. 1 „Romantico“ des mexikanischen Komponisten Manuel Ponce traten die Musiker in der Mehrzweckhalle in den Dialog mit dem Solisten Robert Aust, der mit seinem Spiel am Piano das Können der Musiker unterstrich.
Er studierte an der Hochschule für Musik , Theater und Medien in Hannover und war unter anderem als Dozent an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf als auch an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg tätig. Des Weiteren führte ihn eine Gastdozentur an die Universidad Panamericana in Mexiko-Stadt.
Einer der bedeutendsten Komponisten des Landes war Manuel Ponce (1882 – 1942), in dessen Werk Aust an diesem Abend Einblick gab. Ponce hatte unter anderem in Deutschland und Frankreich studiert, hatte den Lehrstuhl für Klavier am Musikkonservatorium Mexiko inne und das Nationalorchester Mexikos geleitet. Aus seiner Feder stammen zwei Klavierkonzerte , doch nur das erste ist vollendet. „Das Stück wurde schon 1911 komponiert und hat jetzt doch über 100 Jahre gebraucht, bis es in Neustadt gespielt werden darf“, erklärte Aust und er zeigte sich „äußerst glücklich“ über die Bereitschaft des Sinfonieorchesters , das ausgefallene Stück in das Programm des Abends aufzunehmen und es somit zum ersten Mal in Deutschland aufzuführen.
So lernten die Besucher am Samstag die Leidenschaft mexikanischer Romantik kennen. Erst präsentierte sie sich fließend, sanft und heiter, dann verträumt romantisch bis sie schließlich in flotter Hingabe so sprudelnd lebendig zeigte, dass auch die zurückhaltend zärtlich-sachten Passagen sie nicht zügeln konnten. Am Ende gab es von Aust eine Umarmung für den Dirigenten und ein Intermezzo Manuel Ponces als Zugabe fürs Publikum.
Nach der Pause führte der Weg musikalisch ins Deutschland der Zeit Johannes Brahms (1833 – 1897) zurück, dessen erste Sinfonie am 4. November 1876 in Karlsruhe uraufgeführt wurde. Das Sinfonieorchester in Neustadt baute mit jedem Satz der Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68 die Spannung auf, die dieses besondere Werk von Brahms durchzieht, und hüllte die Besucher darin ein.
Das Publikum ließ sich von den Klängen des Sinfonieorchesters zu stehenden Ovationen hinreißen, was die Musiker mit einer Zugabe erwiderten.
Den Schluss des Konzertabends bildete Valse triste aus der Bühnenmusik zu Arvid Järnefelts Drama Kuolema. Diesen „traurigen Walzer“ hatte Jean Sibelius im Jahr 1904 geschrieben, inzwischen zählt das Stück zu seinen bekanntesten Werken. Auch die Musiker des Sinfonieorchesters legten sich mit ihrer Darbietung nicht nur auf einen Ort fest, sondern wiederholten das Programm am gestrigen Sonntag in Kronach.
Termin für Klassikliebhaber
Darüber hinaus steht schon ein weiterer Termin für die Liebhaber der klassischen Musik in Neustadt an. Das kommende Konzert des Sinfonieorchesters trägt den Titel „Classic & Picknick“ und wird laut Bernd Frittrang, Vorsitzender der Gesellschaft der Musikfreunde Neustadt , am Sonntag, 7. Juli, im Neustadter Märchenbad stattfinden. „Dann werden klassische Arien im Mittelpunkt stehen.“
Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse musikfreunde-neustadtbeicoburg.de.