Nachhaltiger Lichterglanz

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Energieeffizienz  Neue Beleuchtung im Schloss Rosenau verbindet historisches Ambiente mit Sparsamkeit.

Schloss Rosenau , der ehemalige Landsitz der Coburger Herzöge, präsentiert sich ab sofort mit einer nachhaltigen und zugleich historisch anmutenden Beleuchtung. Das geht aus einer Pressemitteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung hervor. Die Umrüstung der Deckenleuchter auf ein speziell für historische Kronleuchter entwickeltes Niedervolt-System verbindet denkmalgerechte Wirkung mit Energieeffizienz .

Die Geschichte des Schlosses reicht weit zurück: Nach der Nutzung als Altenheim kam das Gebäude 1972 unter die Obhut der Bayerischen Schlösserverwaltung, die es aufwendig in das Erscheinungsbild des frühen 19. Jahrhunderts zurückführte. Die Deckenleuchter, von denen viele gezielt im Kunsthandel erworben wurden, prägen die historischen Räume maßgeblich. Bislang sorgten Leuchtmittel mit 230 Volt für Licht, doch korrodierende Kontakte und sich auflösende Kerzenhüllen verursachten immer mehr Wartungsaufwand.

Als zukunftsweisende Lösung sieht die Schlösserverwaltung ein Niedervolt-System vor, das in Gestaltung und Lichtwirkung historischen Kerzen ähnelt. Ursprünglich wurde dieses System in den Niederlanden für dortige Schlosseinrichtungen entwickelt und kommt inzwischen auch im Dresdner Schloss sowie im Unesco-Welterbe Schloss Neuschwanstein zum Einsatz.

Für die Umrüstung prüften die Verantwortlichen unter anderem Höhe und Durchmesser der neuen elektrischen „Kerzen“, die sich an historischen Vorbildern orientieren. Lichtfarbe und Lichtstärke besitzen ebenfalls den Charakter von Kerzenlicht, um die Atmosphäre authentisch widerzuspiegeln. Über 200 LED-Kerzen wurden auf das neue System umgerüstet oder neu installiert. Besonders empfindliche Lüster erhielten eine nachträgliche Verkabelung mit kaum wahrnehmbaren, feinen Leitungen, was den Anforderungen des Denkmalschutzes Rechnung trägt. Die neue Beleuchtung ermöglicht eine Energieeinsparung von rund 85 Prozent.

Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Bauabteilung, der Museumsabteilung, dem Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung, der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg , dem zuständigen Bauamt sowie den Fachfirmen. Die Umrüstung unterstreicht den Anspruch des Schlosses Rosenau, einen nachhaltigen Umgang mit kulturellem Erbe und der Natur zu pflegen.

Aktuell läuft auf dem Gelände außerdem ein Pilotversuch zur Umstellung des Gartenbetriebs auf E-Mobilität . Die Schlösserverwaltung verfolgt das Ziel, historische Substanz, Besucherkomfort und ökologische Verantwortung miteinander zu verbinden. Daneben bereitet sie Photovoltaikanlagen an weiteren Gebäuden im Coburger Raum vor. So sollen der Neubau des Bau- und Betriebshofs für den Schlossbesitz Rosenau und das Europäische Glasmuseum im Jahr 2026 mit Photovoltaikanlagen und Stromspeichern ausgestattet werden.

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zählt zu den traditionsreichsten Einrichtungen des Freistaates Bayern. Sie betreut derzeit 45 Schlösser, Burgen und Residenzen sowie zahlreiche weitere Baudenkmäler, Schlossparks, Gärten und Seen. red