Puppengestaltung Die Sonderausstellung „Retrospektive Renate Müller – 60 Jahre Spielzeug und Design“ würdigt zum 80. Geburtstag das Lebenswerk der weltweit bekannten Spielzeuggestalterin aus Sonneberg.
                           
          
           
   
           Im Werk von  Renate Müller  verbinden sich zeitgenössische Kunst und Spielkultur. Ihre nach künstlerischen Gesichtspunkten geschaffenen Rupfentiere nutzen Pädagogen, Ärzte und Therapeuten weit über Deutschland hinaus. Sie wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet und sind international auch als Designobjekte ein Begriff, wovon Ausstellungen in New York – im  Museum of Modern Art  und der Galerie R & Company –, auf der Art Basel in der Schweiz sowie in Kanada, Asien, Skandinavien, Mittel- und Osteuropa zeugen.
       
Nun widmet das  Deutsche Spielzeugmuseum  in  Sonneberg  der Künstlerin eine Sonderausstellung, die am Donnerstag eröffnet wird. Wichtige Stationen ihrer Vita werden darin ebenso dargestellt wie alle Facetten ihres Schaffens. Das Schaffen der  Designerin  ist jedoch weit vielfältiger und umfasst Arbeiten aus den Bereichen „Kunst am Bau – Stadt- und Spielplatzgestaltung“ sowie „Kindumweltgestaltung“ in Einrichtungen für Kinder. Die Ideen zur pädagogischen Früherziehung Friedrich Fröbels beeinflussten die Arbeiten ebenso wie der Bauhaus-Gedanke. Traditionen aus Thüringen verbinden sich in den Werken mit hoher kunsthandwerklicher Qualität sowie dem Anspruch auf Nachhaltigkeit, Inklusion und dem Einfluss auf die kulturelle Bildung der Jüngsten.
 Sonneberger Ruf gewahrt
 Renate Müller  gelingt es bis heute, den Ruf Sonnebergs als einstiges Zentrum der Spielwarenherstellung in Deutschland national und international zu verbreiten und damit die Tradition in die Gegenwart zu tragen. Mit der beispielhaften Präsentation einer „Sonneberger Lebenslinie“ möchte die Ausstellung junge Menschen dazu anregen, den Beruf des  Designers  und  Spielzeugherstellers  zu entdecken und damit das kulturelle Erbe zu pflegen, zu bewahren und weiterzuführen. 
Die Sonderausstellung „Retrospektive  Renate Müller  – 60 Jahre Spielzeug und Design“ ist ab Donnerstag, 6. November, bis zum 19. April 2026 zu sehen. Sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die Horst-Ludwig-Weingarth-Stiftung in Rödental. Soundkulissen lassen die Design-Werkstatt und den großen Vogel-Wandteppich im Museum lebendig werden. Foto- und Filmstationen bieten eine Vertiefungsebene, um das umfangreiche Werk der Künstlerin zu vermitteln.
Im Begleitprogramm sind Vorträge sowie Führungen und die Belebung der Werkstatt durch die Künstlerin selbst vorgesehen. Mehrere museumspädagogische Workshops sollen die Teilnehmer verschiedener Altersgruppen zu eigener Kreativität anregen, heißt es in der Ankündigung des  Spielzeugmuseums .
Zuvor laufen aber noch die Sonneberger Märchenwochen. Auch da sind das Museum und der Sonneberger Museums- und Geschichtsverein beteiligt. Am Freitag, 7. November, gibt es unter dem Motto „Geschichten, die das Leben schreibt“ Südthüringer Mundart zu hören. Von 14 bis 16 Uhr verwandeln Ilona Major, Ulla Steiner, Renate Röther und Wolfgang Brand heitere wie auch traurige Erlebnisse in itzgründische Poesie. Anmeldung per E-Mail an kontakt@deutschesspielzeugmuseum.de oder telefonisch unter 03675 422634-23.