Druckartikel: Gemeinde will Strom sparen – mit allen Konsequenzen

Gemeinde will Strom sparen – mit allen Konsequenzen


Autor: Martin Rebhan

Dörfles-Esbach, Freitag, 07. Oktober 2022

In einem Workshop beschäftigte sich jüngst der Umwelt- und Klimabeirat der Gemeinde Dörfles-Esbach mit Fragen der Energieeinsparung und der eigenen...


In einem Workshop beschäftigte sich jüngst der Umwelt- und Klimabeirat der Gemeinde Dörfles-Esbach mit Fragen der Energieeinsparung und der eigenen Stromerzeugung. Moderator war der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Coburg, Christian Gunsenheimer. Er verdeutlichte, dass vor dem Stromsparen zunächst festgestellt werden müsse, wo und in welcher Menge Strom verbraucht wird.

Bürgermeister Thorsten Dohnalek sagte, die gemeindlichen Liegenschaften verbrauchten jährlich etwa 150.000 Kilowattstunden (kwh) Strom. Der Löwenanteil falle auf die Schule mit rund 81.000 kwh, gefolgt vom Rathaus mit 19.400 kwh und dem Kindergarten mit 18.000 kwh. Durch die angekündigte Stromkostenerhöhung müsse die Gemeinde nach bisherigem Stand rund 50.000 Euro mehr für die Stromversorgung aufwenden. Nicht mitgerechnet sei hier der Energieverbrauch für die Straßenbeleuchtung, da mit der SÜC Coburg eine Pauschale je Straßenlampe vereinbart sei, die neben den reinen Stromkosten auch die Wartungs- und Instandhaltungskosten beinhalte. Dohnalek zeigte sich sicher, dass auch diese Pauschale nach oben gehen wird.

Christian Gunsenheimer stellte klar: „Es führt kein Weg daran vorbei, die Nutzer der Liegenschaften zu sensibilisieren, das eigene Verhalten zu überprüfen. Sie sollten überlegen, ob ein Stromverbraucher eingeschaltet werden muss oder nicht.“

Dem Gemeinderat wird der Beirat empfehlen, für die Grundschule ein so genanntes „50:50-Projekt“ zu installieren. Es geht es darum, dass die Schulgemeinschaft gemeinsam versucht, weniger Strom zu verbrauchen. Von den dann eingesparten Kosten gehen 50 Prozent des Geldes direkt an die Schule, die dieses dann für diverse Projekte verwenden kann. Christian Gunsenheimer machte klar, dass dies ein monatliches Monitoring nötig mache, um festzustellen, ob sich der Stromverbrauch tatsächlich nach unten entwickle, und um Schülern wie auch Lehrern ein Erfolgserlebnis zu vermitteln oder eventuell Ziele neu zu definieren. Einig war man sich im Beirat darüber, die Straßenbeleuchtung in der Zeit von 23 bis 5 Uhr abzuschalten. Bisher wurden die Lampen nachts nicht ausgeschaltet, deswegen hofft man auf einen positiven Effekt. Die Umprogrammierung der Leuchtzeiten wird mit etwa 1200 Euro zu Buche schlagen. Auch wird dem Gemeinderat empfohlen, die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umzustellen. Außerdem wird in den gemeindlichen Gebäuden (bis auf den Kindergarten) die Raumtemperatur abgesenkt, zum Händewaschen gibt es kein Warmwasser mehr, Flure sollen nicht mehr beheizt werden. Wichtig ist für Bürgermeister Dohnalek, dass periphere EDV-Geräte nur am Stromnetz angeschlossen werden, wenn diese auch wirklich in Betrieb sind.

Zu konkreten Ergebnissen im Bereich der Erzeugung von Solarstrom ist man nicht gekommen. „Wir werden das Thema weiterverfolgen“, sagte Dohnalek abschließend.