Ende einer Feuerwehr-Ära
Autor: Martin Rebhan
LKR Coburg, Mittwoch, 10. April 2024
Stabwechsel Nach 21 Jahren Dienstjahren als Kreisbrandmeister geht Manfred Brückner am Freitag in den Ruhestand. Welche Aufgaben auf seinen Nachfolger Jürgen Kalb warten.
Ein Stabwechsel wird am Freitag im Landratsamt vollzogen. Kreisbrandmeister Manfred Brückner vollendet am 12. April sein 65. Lebensjahr und muss daher aus rechtlichen Gründen aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden. Zu seinem Nachfolger wird auf Vorschlag von Kreisbrandrat Stefan Püls durch Landrat Sebastian Straubel der Kommandant der Feuerwehr Lautertal, Jürgen Kalb berufen. Für den Landkreis Coburg geht damit eine Ära zu Ende.
Seit 2003 hatte Manfred Brückner das Amt des Kreisbrandmeisters inne. Er selbst bezeichnet sich als „Quereinsteiger“, den es am 1. Dezember 1989 im zarten Alter von 30 Jahren zur Feuerwehr nach Großwalbur führte. Als ihn der damalige Kreisbrandrat Sandor Aladi fragte, ob er das Amt des Kreisbrandmeisters übernehmen wollte, musste Manfred Brückner nicht lange überlegen. „Ich wollte schon immer mehr machen als den normalen Feuerwehrdienst“, beschrieb Brückner seine Intention, das Ehrenamt zu übernehmen. „Es war auch meine innere Einstellung zum Feuerwehrwesen, verbunden mit dem Wunsch, junge Menschen auszubilden und etwas für die Bevölkerung zu bewegen, die mich veranlasste, mich als Kreisbrandmeister einzubringen“, betonte Manfred Brückner. Seine endgültige Zusage gab er aber erst, nachdem er mit seiner Frau und seinem Arbeitgeber Kaeser Kompressoren über sein Vorhaben gesprochen hatte: „Wenn die Familie nicht mitzieht, kannst du so ein Amt nicht übernehmen.“
Rund 130 Termine im Jahr
Von durchschnittlich 130 Terminen im Jahr spricht Brückner im Rückblick. Nicht unerwähnt ließ er, dass sich sein Arbeitgeber immer sehr großzügig und kulant zeigte, wenn er während der Arbeitszeit die Firma verlassen musste, um für die Allgemeinheit da zu sein. Rückblickend stellte der scheidende Kreisbrandmeister fest, dass es keinen Tag gab, an dem er seine Entscheidung bereute: „Natürlich gab es hin und wieder im Ablauf des Feuerwehrdienstes Reibereien, aber es war nie etwas Böses dabei“, betonte Brückner, musste aber einräumen, dass er eine etwas schwere Zeit überstehen musste, als er sich 2008 um das Amt des Kreisbrandrates bewarb. „Hier war ich starkem Gegenwind ausgesetzt, mit dem ich in dem Maß nicht gerechnet habe“, erinnert sich Brückner. In gleichem Atemzug betonte er, dass sein Gegenkandidat und spätere Kreisbrandrat Manfred Lorenz, damit nichts zu tun hatte. „Wir hatten einen absolut fairen Umgang miteinander“, unterstrich Manfred Brückner.
Wenn Manfred Brückner auf seine Zeit als Feuerwehrmann zurückblickt, sind ihm vor allem die Einsätze in besonderer Erinnerung, bei den Menschen ihr Leben verloren haben. „Dann brauchst du jemanden bei dem du deine Erlebnisse von der Seele reden kannst.“ In seinem Fall war das seine Frau, die sich nicht nur einmal die Nacht um die Ohren schlug, um ihrem Mann eine wichtige Stütze zu sein. „Ärgerlich“ ist für den Kreisbrandmeister , dass bei Einsätzen der Feuerwehren immer von der Schadenshöhe gesprochen, aber nie erwähnt wird, wie viel Schaden die Feuerwehrleute durch ihren Einsatz vermieden haben.
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