Chöre machen Abendmusik zu einem Erlebnis
Autor: Horst Wunner
Neudrossenfeld, Montag, 23. Dezember 2019
Am vierten Advent in die Dreifaltigkeitskirche zu gehen und sich musikalisch auf das Fest vorzubereiten, hat in Neudrossenfeld Tradition. Die beiden gemischten Chöre der Gesangvereine Neudrossenfeld u...
Am vierten Advent in die Dreifaltigkeitskirche zu gehen und sich musikalisch auf das Fest vorzubereiten, hat in Neudrossenfeld Tradition. Die beiden gemischten Chöre der Gesangvereine Neudrossenfeld und Langenstadt als Chorgemeinschaft machten die Abendstunde der Adventsmusik zu einem schönen Erlebnis.
Im Wechsel von Gesang, Textlesungen, Orgel und Trompetenspiel genossen die zahlreichen Zuhörer Erbauliches und schauten froh nach vorne. Die Interpreten vermochten einfühlsam und in kongruenter Abstimmung weihnachtliche Atmosphäre zu verbreiten, die Stimmen in den verschiedenen Tonlagen variierten perfekt.
Dirigent Jürgen Schönauer führte die Chöre zu einem hörenswerten Klangkörper zusammen. Wunderschön intoniert "Süßer die Glocken nicht klingen" in zauberhafter Intimität, weit entfernt von Kaufhausberieselung. "Es ist ein Ros' entsprungen" und "Gloria, Gloria, Gott in der Höhe" avancierten zu berührenden Klangelementen, die beiden Chöre haben an Qualität deutlich hinzu gewonnen, das Verständnis untereinander ist bemerkenswert.
Dass Jürgen Schönauer nicht nur am Taktstock ein guter Mann ist, sondern auch an der Orgel, bewies er eindrucksvoll in der "Passacaglia d-moll" von Dietrich Buxtehude. In weiter Vielfalt ließ er prächtig die ganze Bandbreite tonaler Variationen dieses königlichen Instruments verströmen.
Und dann noch die feine Modulation zusammen mit Theresa Motschmann an der Trompete. Ihre hellen, durchsichtigen und dennoch prägnanten Klangelemente bestachen durch Reinheit und Wohlklang: Optimismus und stille Zurückhaltung gleichermaßen.
Als dann zum Finale einer zu Herzen gehende Stunde noch alle gemeinsam "Oh du fröhliche" anstimmten, spürte man etwas von der Zuversicht auf eine bessere Welt. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie Weihnachten ohne die Gesangvereine in der Gemeinde wäre.
Kräftiger Schlussbeifall belohnte die vorne im Kirchenraum, in so intensiver Form hört man ihn selten. hw