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Chef der Kreisverkehrswacht hat Visionen


Autor: Sonny Adam

LKR Kronach, Montag, 24. April 2017

Die Kreisverkehrswacht Kronach engagiert sich seit 66 Jahren für die Sicherheit der Menschen. Sie führt Schulungen durch, klärt auf. 2016 wurden wieder "EVA...
Die Kreisverkehrswacht ehrte sieben Männer und drei Frauen für 50 Jahre Verbundenheit, Winfried Hannweber (Zweiter von links) hält dem Verein seit 40 Jahren die Treue. Die Jubilare (v. l.) Renate Schneider und Johann Schneider, Manfred Habelitz, Karola Richter, Gerhard Moser (hinten) sowie Rosemarie und Hans Erhardt mit den Bürgermeistern Bernd Rebhan, Markus Wich und Egon Herrmann. Foto: Sonny Adam


Die Kreisverkehrswacht Kronach engagiert sich seit 66 Jahren für die Sicherheit der Menschen. Sie führt Schulungen durch, klärt auf. 2016 wurden wieder "EVA-Schulungen" an der Lorenz-Kaim-Berufschule in Kronach durchgeführt. Dabei geht es um "ernstzunehmende Verkehrssicherheitsarbeit", erklärte Vorsitzender Roland Pyka bei der Jahresversammlung im neuen Autohaus Vetter.
Speziell für junge Fahrer ist das Programm "Könner durch Erfahrung" ausgelegt. Es soll die Fahrer sicherer machen, soll helfen, Ausnahmesituationen oder überraschende Situationen im Straßenverkehr einzuschätzen.
Die Kreisverkehrswacht Kronach hat zudem an Info-Ständen aufgeklärt, hat Messanlagen aufgestellt und Schülerlotsen betreut und ausgebildet. Besonders erfolgreich war Angelo Bauer. Er hat sogar am Landesentscheid der Schülerlotsen eilgenommen, blickte der Vorsitzende zurück.
Doch all die Aktionen genügen dem Vorsitzenden noch nicht. Roland Pyka möchte sich an die Ausbildungsbetriebe wenden. Der große Traum des Vorsitzenden ist es, in diesem Jahr eine Gebietsverkehrswacht im nördlichen Landkreis zu gründen. Denn dies würde die Arbeit der Kreisverkehrswacht erleichtern, würde lange Anfahrtszeiten in den Norden verkürzen. Außerdem fordert Pyka professionelle und aktive Mitgliederwerbung. Und noch eine Vision hätte Pyka: einen eigenen Verkehrsübungsplatz. "Aber der würde bestimmt eine halbe Million Euro kosten. Ich weiß, dass das utopisch ist", so der Vorsitzende. Kassierer Jonas Pyka erklärte, dass das Vereinsvermögen um mehr als 9000 Euro geschmolzen sei. Grund war die Neuanschaffung eines Transporters. Die Kreisverkehrswacht hatte einen Eigenanteil von mehr als 20 000 Euro zu stemmen.
Nun stand die Auszeichnung treuer Mitglieder im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Bürgermeister Bernd Rebhan aus Küps, dem Weißenbrunner Bürgermeister Egon Herrmann und dem Dritten Bürgermeister Markus Wich aus Kronach zeichneten Roland Pyka und Günter Neubauer von der Kreisverkehrswacht sowie Uwe Herrmann, Leiter der Polizeiinspektion Kronach, die langjährigen Mitglieder aus.
Bei der Jahreshauptversammlung stellte Uwe Herrmann die aktuelle Verkehrsunfallstatistik für den Landkreis Kronach vor. Im letzten Jahr sind die Unfallzahlen in Kronach, aber auch in Oberfranken und in Bayern leicht angestiegen, obwohl eindeutig ein Trend zu weniger Unfällen erkennbar sei. Den Grund sah der Leiter der Polizeiinspektion in den gesunkenen Benzinpreisen. Außerdem weise Kronach eine Besonderheit auf: 589 Wildunfälle habe es im vergangenen Jahr gegeben. Fast jeder dritte Unfall sei ein Wildunfall. Hier müsse etwas getan werden, so der Polizeichef. Die Zahl der verletzten Personen sei rückläufig, ebenso wie die Zahl der Verkehrstoten. Positiv auf die Kronacher Statistik wirkt sich aus, dass im Landkreis nur wenig Radfahrer unterwegs sind. ad