Charisma erhält Physiotherapiepraxis
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Freitag, 15. April 2016
Das Gesundheitszentrum an der B 85 wird erweitert. Das beschloss das Gremium in seiner jüngsten Sitzung. Außerdem genehmigten die Stadträte ein Arztgebäude am Kaulanger in Kronach.
Karl-Heinz Hofmann
Der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss des Stadtrats Kronach gab am Donnerstag jeweils einstimmig grünes Licht zu vier Bauanträgen und einem Vorbescheid. Besonders erfreut zeigten sich Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) und die Räte im Gremium über das Einlenken der "Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des Bezirks Oberfranken, Bezirksklinikum Kutzenberg" als Antragsteller für den Neubau eines Tagestherapiezentrums für Erwachsenenpsychiatrie in der Friesener Straße in Kronach.
Der Bauantrag lag bereits einmal in der Sitzung am 17. März dem Ausschuss vor und wurde lange diskutiert. Vor allem gefiel den Räten der Baustil nicht. Die Anregungen bezogen sich aber mehr auf die Parkplätze, auf Grünflächen und eine Baumerhaltung.
Für die Klinkerfassade wurde keine Befreiung erteilt.
Nach Gesprächen mit dem Bauträger konnten in mehreren Punkten Einigung erzielt werden, wofür der Bürgermeister besonders Stadtplaner Daniel Gerber für dessen Verhandlungsgeschick dankte. Es liege nun eine Lösung vor, die alle zufriedenstelle. Es sei erfreulich, wie einlenkend man sich beim Bauantragsteller zeigte, so der Bürgermeister. So habe sich der Bauherrenvertreter auch bereiterklärt, statt einer ortsuntypischen Klinkerfassade eine Putzfassade auszuführen.
Weniger Parkplätze, mehr Bäume
Weiter wurde begrüßt, dass zur Vermeidung einer vollflächigen Pflasterung der Vorfläche des Therapiezentrums gegenüber der ursprünglich eingereichten Planung eine gestalterische Verbesserung der Parkplätze vor dem Gebäude erreicht werden konnte.
Statt der geplanten zehn Stellplätze werden nur sechs errichtet. Zwei stadtbildprägende Bäume bleiben erhalten. Und es werden zwei Ersatzpflanzungen eingeräumt. Bernd Liebhardt (CSU) sah das Objekt als sehr wichtig für die Stadt an. Auch Karl H. Fick (SPD) begrüßte grundsätzlich dieses Bauvorhaben und begrüßte das Entgegenkommen des Bauträgers. Dagegen ärgert sich Tino Vetter (FW) über die Baugestaltung, die er als "leblos" bezeichnte. Winfried Lebok (CSU) sah deutliche Verbesserungen gegenüber der ursprünglichen Antragstellung. Stadtplaner Gerber regte an, den zweiten Stock der Außenfassade in einer anderen Farbe oder einem anderen Material zu gestalten. Eine weitere Stadtverschönerung verspricht sich der Ausschuss von einem Neubau einer Praxis mit Wohngebäude unmittelbar am Kaulanger. Der Bürgermeister dankte in dem Zusammenhang dem Stadtrat, der vor einiger Zeit dem Verkauf des Grundstückes zustimmte. Hans Simon (SPD) freute sich auf ein modernes, ansehnliches Gebäude an exponierter Stelle im Stadtbild.
Das Gremium stimmte dem Antrag auf Geländeauffüllung zum Zwecke der Lagererweiterung und Geländeabtrag zum Retentionsraumausgleich für ein bestehendes Unternehmen in der Industriestraße zu.
"Gelungene Architektur"
Auch dem Anbau einer Physiotherapiepraxis an das bestehende Charisma Sport- und Gesundheitszentrum "Am Zinshof" standen die Räte aufgeschlossen gegenüber. Daniel Gerber sprach von einer gelungenen Industriearchitektur dieses vor einigen Jahren entstandenen Gesundheitszentrums an der B 85 zwischen Knellendorf und Kronach.
Für Abweichungen vom Bebauungsplan wurde Befreiung erteilt und dem Vorhaben einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Einen Vorbescheid auf Bebauungsmöglichkeit auf einem Grundstück in Ziegelerden wurde gemeindliches Einvernehmen erteilt. Auch dieser Antrag lag dem Ausschuss schon einmal vor und nach Gesprächen mit den Bauherren konnten Kompromisse erzielt werden, die eine Zustimmung ermöglichten, erklärte Gerber. Aus gegebenem Anlass informierte der Stadtplaner ausführlich über bereits durchgeführte und noch geplante Baumaßnahmen im Bereich der Festung Rosenberg. Hier tut sich ständig was, um dieses historische Gebäude zu sanieren und zu erhalten.
Westflügel ausgebaut
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg und der zuständigen Dienststelle Coburg konnte eine Zusammenfassung aller wichtigen Maßnahmen erstellt werden.
Der Westflügel sei so gut wie ausgebaut, im Nordflügel stehe man kurz vor der Fertigstellung. Als Nächstes werde der Ostflügel in mehrjähriger Bauphase herangenommen und später folge der Torausbau. Hier sind Übernachtungszimmer mit herrlichem Ausblick auf die Stadt geplant. Mit der Zusammenfassung wurde der Gesamtplan auf neue zeitgemäße Füße gestellt, meinte Gerber und hob hervor, dass auch die Jugendherberge in hervorragender Qualität ausgebaut wurde und durchaus mit modernen Tourismusangeboten mithalten könne. Insgesamt sei für die Baumaßnahmen ein geschätztes Kostenvolumen von 6,5 Millionen Euro vorgesehen. Das Gremium erteilte seine Zustimmung für die Vorstellung der Maßnahmen.
Tino Vetter (FW) hob die Top-Qualität der Jugendherberge hervor, er habe dies selbst getestet und könne diese aus eigener Erfahrung mit gutem Gewissen weiter empfehlen, die Zimmer sind hervorragend gelungen. Er schlug einen Tag der offenen Tür vor, um die Anlage der Öffentlichkeit vorzustellen. Auf Nachfrage von Wolfgang Hümmer (CSU) bestätigte der Stadtplaner, dass die neuen barrierefreien Zugänge zur Festung Rosenberg kommen werden, diese aber nichts mit den nun vorgestellten Baumaßnahen zu tun haben, weil die Zugänge den Außenbereich betreffen und die komprimierten Baumaßnahmen im Innenbereich stattfinden.Auf Nachfrage von Karl H. Fick, den Platz um die evangelische Christuskirche zu verschönern, antwortete Gerber, dass hierfür Planungen bereits seit Jahren vorliegen, die Durchführung haperte bisher immer am Haushalt. Tino Vetter schlug vor, bei Planungen für Platzgestaltungen generell auch die anliegenden Unternehmen mit einzubeziehen, diese wären eventuell bereit, nicht nur gestalterisch mitzuwirken, sondern auch finanziell. Winfried Lebok bat nochmals eindringlich, ein Gewerbegebiet entlang der B 173 südlich von Neuses anzugehen. Das ist ein sieben Hektar großes, hochwasserfreies Grundstück, die Gelegenheit sollte sich die Stadt nicht entgehen lassen und beim Ausbau der B 173 eine Ausfahrt nicht versäumen.
Arzt- und Zahnarztpraxis
Der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss gab grünes Licht für ein Arztgebäude am Kaulanger. Bei dem Gebäude handelt es sich um den Neubau der Arztpraxis des Zahnarztes Dr. Loika mit Wohngebäude am Kaulanger in Kronach.
Dieses Gebäude führt zu einer sehr deutlichen städtebaulichen Verbesserung des Kaulangerbereiches, der ja bisher an dieser Stelle durch den alten und maroden Baubestand wenig einladend wirkte.Es handelt sich um eine zweigeschossige massive Bauweise mit Praxisnutzung im Erdgeschoss (ca. 250 Quadratmeter) und Wohnnutzung im Obergeschoss (ca. 220 Quadratmeter). Durch die versetzte Anordnung der Baukörper und die abgesetzten Pultdachkonstruktionen ergibt sich ein moderner, aber unaufdringlicher Charakter, der sich hervorragend in den Bestand des Kaulangerplatzes integriert. Neben den beiden privaten Garagenplätzen werden vor dem Gebäude insgesamt zehn neue Stellplätze (9+1 behindertengerechter Parkplatz) für die Praxis errichtet und in großzügige Grünflächen eingebettet.