"Cäcilia" immer noch ohne Vorsitzenden
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Mittwoch, 21. Februar 2018
Susanne Deuerling "Ohne einen Ersten Vorsitzenden brauchen wir nicht weiterwählen", sagte Bürgermeister Gerhard Wunder enttäuscht. Er fungierte in der außer...
Susanne Deuerling
"Ohne einen Ersten Vorsitzenden brauchen wir nicht weiterwählen", sagte Bürgermeister Gerhard Wunder enttäuscht. Er fungierte in der außerordentlichen Hauptversammlung des Gesangvereins Steinwiesen als Wahlvorstand.
Enttäuscht war er deshalb, weil es nun bereits die zweite Hauptversammlung des Gesangvereins "Cäcilia" Steinwiesen war, bei der kein Erster Vorsitzender gefunden werden konnte. Auch die Posten des Schriftführers und des Kassierers sind nicht besetzt.
Wunder berichtete darüber, dass die Situation im Gesangverein im Ort viel diskutiert wird, auch von Nichtmitgliedern, was die Unruhe noch gesteigert hat. Er betonte, dass der Verein auf jeden Fall erhalten bleiben sollte und der Chor das Herzstück der Cäcilia ist. Er bat darum, sich doch zu besinnen und einen Vorsitzenden zu wählen, der zusammen mit seinem Team Fingerspitzengefühl entwickeln muss, um die Differenzen zu beseitigen und die Risse zu kitten.
Ins Schlingern geraten
Der Traditionsverein "Cäcilia", der im Oktober 2016 sein 125-jähriges Bestehen gefeiert hatte, steckt in einer großen Krise. Nachdem die Zusammenarbeit mit der Chorleiterin Karina Klaumünzner im Dezember für den Gesangverein "Cäcilia" aufgekündigt worden war und sich daraus auch die Beendigung der Chorgemeinschaft Steinwiesen-Nurn ergeben hatte, gab es viele Diskussionen innerhalb des Vereins (FT vom 3. Februar). Bei der Jahresversammlung am 9. Januar brachten die Neuwahlen deshalb kein befriedigendes Ergebnis. Die bisherige Vorsitzende Michaela Mattes trat aufgrund der Vorkommnisse nicht mehr zur Wahl an, ebenso Schriftführerin Anita Rüger und Kassenverwalterin Birgit Beierlorzer. Deshalb wurde diese außerordentliche Hauptversammlung notwendig.
Zweite Vorsitzende Monika Rohr gab zu Beginn eine Erklärung ab. Sie meinte, es wäre sich zu einfach gemacht und nicht gerecht, Michaela Mattes die Schuld an dem ganzen Schlamassel zuzuschreiben. Im Gegenteil: Die bisherige Vorsitzende habe mit großem Engagement und mit Sachkompetenz versucht, die Situation zu bewältigen. In ihrer Amtszeit sei viel erreicht worden; ein gutes Beispiel dafür sei die Gründung des Kinderchors in der Grundschule
Steinwiesen.
Was die Kündigung der Chorleiterin betrifft, so sei einfach keine konstruktive Zusammenarbeit mehr möglich gewesen, stellte Rohr fest. "Die Kündigung und die daraus resultierenden Folgen hat der gesamte Vorstand beschlossen. Nurn wollte jedoch Karina Klaumünzner behalten", betonte die Zweite Vorsitzende.
Wie geht es weiter?
Auf Anregung von Bürgermeister Gerhard Wunder soll nun ein Brief an alle Mitglieder des Gesangvereins "Cäcilia" gehen, in dem die Situation und die möglichen Konsequenzen dargelegt werden. Ebenso soll eine Mitgliederliste aufgestellt werden, so dass sich jeder Gedanken machen kann, ob man nicht doch einen Vorsitzenden und ein neues Leitungsteam finden kann. Nach Ostern wird dann noch einmal zu einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeladen. "Wer Interesse daran hat, dass der Verein weiterbesteht, soll einen Posten übernehmen. Dann kann sich auch der neue Vorstand Gedanken machen, aktive Sänger zu bekommen und mit wem auch immer zusammen zu singen", schloss Bürgermeister Gerhard Wunder.Auf den Einwand von Walter Klose, ob man überhaupt noch singen kann, auch wenn es einen neuen Vorstand geben sollte - schließlich sei die Chorgemeinschaft genau deshalb gegründet worden -, konnte Walter Schmittdorsch Entwarnung geben. Es sei möglich, einen dreistimmigen Chor zu erhalten, die Schola laufen zu lassen und bei größeren Projekten mit anderen Sängern zusammenzuarbeiten. Es sei zwar schwierig, aber es hätten immer mehr Chöre mit diesen Problemen zu kämpfen. "Der Trend geht gezwungenermaßen hin zum Projektchor", sagte Schmitt.