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Buttenheim hofft auf Wanderer


Autor: Anette Schreiber

Buttenheim, Dienstag, 13. Januar 2015

Tourismus  15 000 Touristen besuchen jährlich das Jeans- Museum. Sie müssten länger in Buttenheim verweilen, meint der Bürgermeister und setzt für den Ausbau des Sanften Tourismus aufs Wandern.
Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann hat sich Gedanken zum Thema Wanderwege in der Marktgemeinde gemacht, jetzt ist der Marktgemeinderat gefragt. Foto: Anette Schreiber


von unserem Redaktionsmitglied 
Anette Schreiber

Buttenheim — DieWanderkarte der Nachbargemeinde Eggolsheim liegt ausgebreitet vor Michael Karmann. Buttenheim hätte ordentlich Potenzial für die Erweiterung der bestehenden Wanderwege und natürlich für eigene, formuliert er das Resultat seines Kartenstudiums. Der Markt Buttenheim firmiert gerne als das "Tor zur Fränkischen Schweiz". Die ist seit langem touristisch ein Magnet. Zusammen mit den jährlich rund 15 000 Besuchern des Levi-Strauss-Museums müsste das die Basis für den Aufbau eines weiteren Standbeins - des "sanften Tourismus" - bilden, meint der Rathaus-Chef.
Es waren Veranstaltungen zum Naturprojekt "Blühender Jura im Landkreis Bamberg" sowie die Pläne für ein landkreisweites Wanderwege-Netz. Nach Karmanns Informationsstand soll so ein Netz in der neuen Leader-Förderperiode (2014 bis 2020) errichtet werden, ähnlich wie es in der vorherigen Periode mit dem Radwegenetz der Fall war.

Es gibt noch Lücken

Karmanns Blick auf die Eggolsheimer Wanderkarte geht über deren Grenzen hinaus und vor seinem geistigen Auge bis hin nach Litzendorf und zur "Fränkischen Toskana". Es gebe ja diverse Wanderwege, aber eben auch eine Lücke zwischen Buttenheim und Litzendorf. Um die zu füllen, würde der Buttenheimer Bürgermeister zuerst einmal gerne mit den beiden Nachbarbürgermeistern Karl-Heinz Wagner (Altendorf) und Klaus Homann (Hirschaid) kooperieren. "Es hat schon erste Gespräche gegeben," berichtet Karmann und von einer ersten Wanderweg-Vision. Der Arbeitstitel wäre "Weg der Religionen".
Wie kam es zu dieser Bezeichnung? Weil es um markante religiöse Bauten und Einrichtungen geht, die mittels eines Wanderweges verbunden und zusammenhängend erlebbar gemacht werden könnten. Karmann nennt die katholische Pfarrkirche in Buttenheim, aber auch die erst vor kurzem neu errichtete evangelische, "das sucht Seinesgleichen". Dann gibt es draußen in der Buttenheimer Flur den alten Judenfriedhof. In Seußling findet sich eine alte Slawenkirche und St. Sigismund in Altendorf. In Hirschaid wiederum könnten die ehemalige Judenschule, die katholische Pfarrkirche und das Sassanfahrter Schloss jeweils eine Station am Wanderweg bilden.
Karmann hat auch schon über einen eigenen, innerörtlichen Buttenheimer Wanderweg nachgedacht: auf den Spuren des berühmtesten Buttenheimers, des ausgewanderten Jeans-Erfinders Levi Strauss.
Außerdem verfüge die 3700-Seelen-Marktgemeinde Buttenheim mit ihren zehn Gemeindeteilen insgesamt über eine sehr reizvolle Landschaft, unter anderem mit Wacholderheide und weiteren Reizen. Die zahlreichen Spaziergänger, die bei schönem Wetter draußen unterwegs sind, wertet Kamann als deutlichen Beweis für die Attraktivität der Landschaft rund um Buttenheim. Wanderwege anzulegen habe deswegen auch einen ganz praktischen Aspekt, was Landwirte und Jäger betreffe: Die Ströme der Spaziergänger und Wanderer würden kanalisiert, auf feste Routen und Wege gelenkt.

Arbeitskreis soll folgen

Doch bevor es an konkrete Vorhaben geht, sind nun erst einmal die Herren und Damen Marktgemeinderäte gefragt. Nach den Ausführungen rund ums Thema Wanderwege, die Fritz Sitzmann von der Wander-Ortsgruppe Eggolsheim in der Marktgemeinderatssitzung gegeben hat: Die Gremiumsmit glieder sollen sich einerseits überlegen, wo in den jeweiligen Gemeindeteilen die beliebten Strecken verlaufen und wen man für die Erarbeitung und später auch die Pflege und Instandhaltung von Wanderwegen gewinnen könnte. Der nächste Schritt wird dann die Bildung eines Arbeitskreises sein, gibt Karmann einen Ausblick.
Worauf es ihm beim Wanderweg-Projekt ankommt, ist die Erarbeitung eines Konzeptes und die Schaffung von Rahmenbedingungen dafür,dass Buttenheim bei der Etablierung des landkreisweiten Wanderwegenetzes von der Pole Position aus an den Start gehen kann, auch was die Förderung betrifft. Für Übernachtungen sei man jedenfalls bereits schon jetzt mit weit über 100 Betten (in Gasthöfen, privaten Pensionen und Ferienwohnungen) gerüstet.