Busunglück sorgt für Entsetzen
Autor: Michael Busch
, Dienstag, 19. Juli 2016
Zwei Busunglücke beschäftigten im Jahr 1994 die Leser, wobei das eine gerade hier in der Region für Aufregung und Bestürzung sorgte. Denn im Januar kam es zu einem Unfall bei Frasdorf, bei dem Höchstadter die Fahrgäste waren.
Michael Busch
Das Jahr 1994 stand unter keinem guten Stern für Busse. Zwei schwere Busunglücke beherrschten die Schlagzeilen in den Zeitungen. Schockierend empfand der Leser das Busunglück von Trudering. Bei den Bauarbeiten an einer Münchner U-Bahnlinie kam es zu einem Wassereinbruch in den Tunnel.
Im lockeren Kies bildete sich unter der Straße ein Hohlraum. Die Fahrbahndecke stürzte am 20. September ein und der Bus stürzte mit dem Heck voran in das entstehende Loch. Da der Busfahrer rechtzeitig die Türen öffnete, konnten die meisten Fahrgäste den Bus verlassen und überlebten.
Schockierender Unfall
Eine Frau konnte von Tauchern nur noch leblos geborgen werden. Die Leichen eines Bauarbeiters, der den Busfahrer warnen wollte, und eines Fahrgastes, der sich im hinteren Teil des Busses befand, konnten erst nach acht Monaten geborgen werden. Insgesamt kamen drei Menschen ums Leben und 36 wurden zum Teil schwer verletzt. Vielen Lesern war zu diesem Zeitpunkt ein anderes Busunglück noch prägender in Erinnerung. Dieses hatte sich am 23. Januar auf der Autobahn München-Salzburg ereignet.
Der Neoplan-Reisebus durchbrach bei Frasdorf auf der A 8 in einer leichten Linkskurve die Leitplanke, kippte um und stürzte die steile Böschung hinab. Für fünf der 50 Reisenden, die sich auf einen Skiausflug auf der Winklmoosalm gefreut hatten, kam jede Hilfe zu spät. Ein weiteres Unfallopfer verstarb in der Klinik. Eine siebenjährige Schülerin aus Wachenroth erlag ihren schweren Verletzungen.
Die Opfer stammten aus Höchstadt, Nackendorf und Hemhofen. Die weiteren 45 Verletzten wurden damals mit Rettungshubschraubern in die Unfallkliniken nach Rosenheim, Traunstein und München transportiert.
Unfallursache: unbekannt
Elf Hubschrauber waren bei dem Busunglück eingesetzt. 21 Notärzte, 80 Sanitäter und ebenso viele Feuerwehrler kümmerten sich um die Reisenden und Opfer.Der Busfahrer musste sich ein Jahr später vor Gericht verantworten: Technische Schwierigkeiten am Fahrzeug haben nach Darstellung des Fahrers das schwere Busunglück verursacht. Das Fahrzeug sei in einer leichten Linkskurve auf der Autobahn schlagartig nach rechts ausgebrochen, berichtete der Busfahrer vor dem Amtsgericht Rosenheim. Tief betroffen von dem Unfall waren auch der damalige Landrat von Erlangen-Höchstadt, Franz Krug (CSU), und Höchstadts Bürgermeister Bernd Bergmann (CSU).
Der Bürgermeister betonte damals: "Das Busunternehmen hat einen hervorragenden Ruf bei uns in der Stadt." Diese Art von Ausflugsfahrten hätten zum üblichen Repertoire des Unternehmens gehört.