Druckartikel: Busch wirft Michelbach Respektlosigkeit gegenüber dem Stadtrat vor

Busch wirft Michelbach Respektlosigkeit gegenüber dem Stadtrat vor


Autor: Redaktion

Coburg, Donnerstag, 18. Juni 2020

Die Ablehnung des vierspurigen Ausbaus am Coburger Weichengereuth sorgt weiterhin für Diskussionen. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU) bezeichnet das Abstimmungsergebnis als "Treppenwitz" un...
Michael Busch


Die Ablehnung des vierspurigen Ausbaus am Coburger Weichengereuth sorgt weiterhin für Diskussionen. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU) bezeichnet das Abstimmungsergebnis als "Treppenwitz" und glaubt, dass Coburg dadurch viel Geld verloren gehen würde. Dies sah der Coburger Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung im Mai aber anders. Besonders die dadurch steigende Verkehrsbelastung und das damit verbundene Anwohnervotum führten dazu, dass der Stadtrat mit großer Mehrheit den Ausbau des Weichengereuth ablehnte. Michael Busch, Landtagsabgeordneter der SPD, bezeichnet den Vorstoß von Hans Michelbach in einer Stellungnahme als nicht angebracht. "Gerade wir Politiker sollten Entscheidungen von Gremien akzeptieren. Eine lange diskutierte und mit großer Mehrheit beschlossene Entscheidung als Treppenwitz zu bezeichnen, halte ich dem demokratisch gewählten Gremium Stadtrat gegenüber für respektlos. Wir müssen lernen, demokratische Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren. Alles andere ist eine Gefahr für die Demokratie", sagte Busch und führte weiter zum Thema aus: "Vielmehr wäre es jetzt notwendig, die B 4 im Weichengereuth zugunsten der Anlieger zeitgemäß mit einem ebenen, neuen und leisen Belag zu renovieren."

Alternativen in Betracht ziehen

Ferner sollte man alternative Verkehrsführungen ins Kalkül ziehen und diese diskutieren. Busch regte an, auch Einbahnstraßenregelungen zu erwägen, so etwa stadtauswärts übers Weichengereuth und stadteinwärts über die Bamberger Straße bis zum Schillerplatz, denn hier seien fast ausschließlich Gewerbe und Industrie angesiedelt, hin auf die B 4. Dort müsste natürlich die Verkehrsführung verändert werden. Es gäbe so keine Linksabbieger mehr. Querverbindungen wären unter anderem über die Uferstraße möglich. Es wären auch keine weiteren Versiegelungen von Flächen notwendig. Vielleicht könnte man darüber einmal nachdenken und aus den üblichen Schemen ausbrechen, sagte der Landtagsabgeordnete.

"Nicht nachkarteln"

Busch verweist nochmals darauf, dass alle Coburger Parteien mit dem Thema "Vierspuriger Ausbau Weichengereuth" im Stadtratswahlkampf unterwegs gewesen seien. Der neue Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) habe das Thema sehr schnell aufgegriffen, und es sei mit großer Mehrheit des Stadtrats auch schnell abgeräumt worden. Dies sei zu akzeptieren, und "man muss nicht nachkarteln", meint Michael Busch. red