Bürgerverein Ketschendorf plagen Sorgen
Autor: Martin Koch
Ketschendorf, Dienstag, 18. Februar 2020
Die Parkplatznot im Coburger Stadtteil Ketschendorf kann sich durch die Wiedereröffnung des sanierten Ketschendorfer Schlosses abermals verschärfen. Das befürchten die Anlieger, die ihrem Ärger bei de...
Die Parkplatznot im Coburger Stadtteil Ketschendorf kann sich durch die Wiedereröffnung des sanierten Ketschendorfer Schlosses abermals verschärfen. Das befürchten die Anlieger, die ihrem Ärger bei der Hauptversammlung des Bürgervereins Coburg-Ketschendorf Luft verschafften. Bislang hatte das von dem Coburger Baumeister Georg Rothbart erbaute neugotische Gebäude als Jugendherberge gedient. Jetzt gehört es dem Kompressorenhersteller Kaeser, der es aufwendig als Tagungszentrum und Gästehaus sanieren ließ. Jetzt befürchten die Ketschendorfer Nachbarn, dass der Bedarf an Abstellflächen und Parkgelegenheiten stark ansteigen werde.
Und eigentlich haben die Ketschendorfer von den so genannten "Fremdparkern" die Nase voll. Mitarbeiter, Patienten und Gäste des Klinikums suchen im Stadtteil nach kostengünstigen Parkplatzalternativen. Und nicht nur das: Die Bewohner der Von-Mayer-Straße beklagen die Nutzung der Straße als nicht so ganz lupenreinen Schleichweg. Ortskundige Verkehrssünder wollen eben die unangenehmen Wartezeiten an der Ketschendorfer Kreuzung (Neue Heimat, Postweg, Ketschendorfer Straße) vermeiden. Und manche dieser Verkehrssünder treten zu stramm aufs Gaspedal. Aber dort gilt maximal Tempo 30.
Es habe Straßenversammlungen gegeben, im Juni 2019 habe es sogar einen Ortstermin mit Ordnungsamt und Polizei gegeben. "Ein wesentliches Ergebnis kam dabei nicht heraus", bedauerte Herbert Weinert, der Vorsitzende des Bürgervereins. Ein paar Garstigkeiten, um den illegalen Pseudoanliegerverkehr und die Temposünder zu vergrämen, schwirren den geplagten Anwohnern schon als Ideen im Kopf herum. So könnte man ja in der Mitte der Von-Mayer-Straße Betonpoller platzieren, ähnlich denen in der Alexandrinenstraße. Ein entsprechendes Forderungsschreiben, von etwa 60 echten Anliegern unterzeichnet, liegt schon auf den Schreibtischen des Ordnungsamtes.
Petra Heeb erhält Gedenkrede
"Es gebe immer weniger Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges", stellte Vorsitzender Weinert fest. Die offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag soll aber auf jeden Fall aufrechterhalten werden. Um die Organisation kümmert sich der Bürgerverein. Die Gedenkrede in diesem Jahr, also am Sonntag, 15. November, wird wieder Petra Heeb, stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende und Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes St. Lukas, übernehmen.
In seinem Jahresbericht bedauerte Weinert den anhaltenden Mitgliederschwund. Er begründete dies mit der demografischen Entwicklung im Coburger Land. "Bürgervereine sind nun mal in der Regel keine jungen Vereine!" Der Vorstand bleibe aber optimistisch und setze auf eine Mund-zu-Mund-Propaganda seiner Mitglieder.
Sorge bereitet dem Verein die Feuchtigkeit der Straßenseite mit dem Bürgervereinsheim im Schlosspark. "Der Bürgerverein ist nur Mieter", stellte Herbert Weinert mit Blick auf die Stadt Coburg, die eigentliche Hauseigentümerin, fest. Nach Wegfall von Kirche und Gemeindezentrum St. Lukas werde das Vereinsheim des Bürgervereins der einzige größere Versammlungsort in Ketschendorf sein.
Der Seniorennachmittag des Bürgervereins Ketschendorf soll am Sonntag, 3. Mai, ab 14 Uhr im Bürgervereinsheim stattfinden. Der Seniorennachmittag macht dabei einen verbalen Quantensprung. Er verändert sich vom Seniorennachmittag zum Mehrgenerationennachmittag.