Bürgerschaftliches Engagement wird überall gebraucht
Autor: red
Kronach, Mittwoch, 11. März 2015
Kronach — "Das Bündnis Familie soll im Landkreis eine Erfolgsgeschichte werden", sagte stellvertretender Landrat Gerhard Wunder bei der Jahresversammlung des Bündnisses "Familienfr...
Kronach — "Das Bündnis Familie soll im Landkreis eine Erfolgsgeschichte werden", sagte stellvertretender Landrat Gerhard Wunder bei der Jahresversammlung des Bündnisses "Familienfreudiger Landkreis Kronach" mit 80 teilnehmenden Führungskräften und Engagierten aus allen Bereichen öffentlichen Lebens
"Das Bündnis ist eine hervorragende Plattform für Austausch, Vernetzung, Kooperation und Innovation im gesellschaftlichen Bereich. Und auch die Wirtschaft hat an einem stimmigen Zusammenspiel dieser Kräfte Interesse."
Für Kronach Creativ, Träger des Bündnisses, formulierte Rainer Kober: "Wir setzen auf Bürgerengagement. Was in den Familien selbstverständlich ist an Verantwortungsübernahme und Bereitschaft sich einzubringen, das lässt sich 1:1 auf die Gemeinden übertragen.
Die ,Gemeindefamilie' hilft sich selbst, steht füreinander ein, übernimmt eigeninitiativ und selbstmotiviert die anstehenden Aufgaben."
In den drei Workshops mit den Themen "Professioneller Umgang mit Leerstand und Schrumpfung" mit Frank Burlein (DSK, Wiesbaden), "Bürgerschaftliches Engagement initiieren, wertschätzen, vermitteln: Erfahrungen aus der Arbeit eines Freiwilligenzentrums" mit Simone Famulla (CariThek Bamberg) und "Betreutes Wohnen zu Hause: Erfolgreiche Logistik für Flächenlandkreise" mit Waltraud Lobenhofer (AOVE, Amberg-Sulzbach) wurden die neuen Ideen und Ansätze interessiert aufgenommen und engagiert diskutiert.
"Die behandelten Themen stehen nicht für sich, sondern spielen immer ineinander", so Claudia Ringhoff (Demografie Pilotregion Oberfranken). Sie lud zum Abschluss des Plenums die Workshops zum Synergie-Denken ein: Was haben die Themen miteinander zu tun? Wie befruchten sich die verschiedenen Bereiche?
Der
Weg, wie mit Leerstand und Schrumpfung umgegangen werden soll, führt nach Rainer Kober (Kronach creativ) in Richtung niveauvollen Wohnraums für alle Altersgruppen aber auch Gäste. Hier darf noch stärker über Kommunengrenzen hinaus gedacht werden. Bürgerliches Engagement meint dabei auch Privatinvestitionen, Beteiligungsansätze und Bauherrengemeinschaften.
"Bürgerschaftliches Engagement braucht man überall, bei der Seniorenbetreuung und Versorgung und genauso denkbar auch im Thema Leerstand", ergänzte Sabine Wank (Demografie Pilotregion Oberfranken, KEB und Steuerungsgruppe). "Jugendliche können Leerstände herrichten und nutzen.
Die Gemeinde kauft, das Ehrenamt gestaltet." Kommunen langfristig in Angeboten und Wohnbedingungen "gesundzuschrumpfen" ist für Sabine Wank ein hilfreicher Denkansatz.
Projektbezogen denken
Aus Sicht der für die Zukunft anstehenden Betreuungs- und Pflegeaufgaben rundete Roland Beierwaltes (BRK) das Bild ab: "Das Thema Älterwerden ist ein echter Anlass, die Leerstands-problematik vor Ort in Angriff zu nehmen. Raumnutzung und -umwidmung sind Gelegenheiten, Menschen auf neue Art in der Kommune zusammenzu führen - im Wohnen, im Sich-Begegnen. Bürgerschaftliches Engagement sollte in Zukunft auch projektbezogen gedacht werden. Dabei darf dem Ehrenamt nicht nur immer mehr aufgeschultert werden. Hier braucht es ein strukturiertes, koordinierendes Herangehen."