Druckartikel: Bürgermeister-Vertreter demonstrieren ihre Unzufriedenheit

Bürgermeister-Vertreter demonstrieren ihre Unzufriedenheit


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Donnerstag, 20. Dezember 2018

Das ist schon aufgefallen:  Bei den letzten beiden Stadtratssitzungen saßen Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner (Freie Wähler) und Axel Knauff (SPD) nicht mehr an der Seite von Bürgermeister Helmut ...
Bei der Wahl Andreas Trägners (rechts) zum Zweiten Bürgermeister reichten er und Bürgermeister Helmut Blank sich die Hände. Nach einem Gespräch im neuen Jahr soll der Einsatz der Vertreter geklärt werden. Foto: Archiv/Thomas Malz


Das ist schon aufgefallen:  Bei den letzten beiden Stadtratssitzungen saßen Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner (Freie Wähler) und Axel Knauff (SPD) nicht mehr an der Seite von Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Stattdessen hatten sie an der Seite ihrer Fraktionskollegen Platz genommen.

Der Grund ist die nicht mehr stattfindende Vertretung des Bürgermeisters, sagen beide auf Nachfrage unserer Zeitung. "Wir bekommen von den Vereinen immer wieder die Rückmeldung, dass sich der Bürgermeister bei Veranstaltungen entschuldigt hat und von den Stellvertretern war keiner da", sagt Axel Knauff dazu. Früher sei es so gewesen, dass der Bürgermeister die Vertreter informiert habe, aber "seit geraumer Zeit werden wir nicht mehr informiert. Stattdessen mussten wir feststellen, dass kürzlich Herr Schebler als offizieller Vertreter der Stadt begrüßt wurde", so Axel Knauff. Und: "Dadurch, dass offensichtlich Herr Schebler die Vertretung der Stadt übernimmt, sehen wir auch keine Notwendigkeit mehr, dem Bürgermeister im Sitzungssaal beizustehen", sagt er zu der Umplatzierung.

Bürgermeister Helmut Blank hat eine Erklärung für den Einsatz Klaus Scheblers (Neue Wege) bei einer Versammlung des VdK-Ortsverbandes. Er habe kurzfristig einen anderen Termin bekommen und deshalb auf die Schnelle Klaus Schebler gebeten, ihn zu vertreten, sagt das Stadtoberhaupt. "Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen." Auf den Vorwurf, dass er seine beiden Vertreter gar nicht mehr einsetzt, reagiert er zunächst wenig kooperativ: "Ich komme mit meinem Bürgermeisteramt sehr gut zurecht, wenn ich einen Vertreter brauche, dann setze ich ihn ein." Wenn er einmal keine Zeit habe, sei die Frage, ob der Termin so wichtig sei, dass er einen Vertreter schicken müsste. "Ich bedanke mich für das Angebot, aber ich komme sehr gut klar", sagt er.

Gespräch in 2019

Später schlägt Helmut Blank andere Töne an. Er habe noch einmal darüber nachgedacht, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Im neuen Jahr wolle er ein Gespräch mit den beiden Stellvertretern über die Regelung der Vertretung führen. "Wir sollten uns zusammen hinsetzen, damit ein erster Schritt gemacht ist."

"Dass Herr Blank in der Vorweihnachtszeit nicht alle Termine wahrnehmen kann, verstehe ich. Kein Verständnis habe ich aber dafür, dass Herr Blank sich für seine Abwesenheit zwar entschuldigt, Herrn Knauff und mich aber systematisch von der Vertretung ausschließt.", sagt Andreas Trägner zu der Angelegenheit. Dieses Verhalten habe in den letzten Wochen nicht nur bei den einladenden Vereinen, sondern auch in der Presse und Öffentlichkeit berechtigterweise für Verdruss und Missstimmung gesorgt.

Aber: "Dass Herr Blank sein Fehlverhalten mittlerweile eingesehen zu haben scheint und für Januar zu einem klärenden Gespräch einladen will, kann ich deshalb nur begrüßen", betont Andreas Trägner.