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Bürgermeister: "Kemmern kann dieses Jahr noch einmal durchatmen"


Autor: Johannes Michel

Kemmern, Mittwoch, 27. Mai 2015

von unserer Mitarbeiterin  Nadine Rener Kemmern — In der Gemeinderatssitzung in Kemmern wurde nicht nur viel diskutiert, sondern vor allem auch der finanzielle Rahmen für die komme...


von unserer Mitarbeiterin  Nadine Rener

Kemmern — In der Gemeinderatssitzung in Kemmern wurde nicht nur viel diskutiert, sondern vor allem auch der finanzielle Rahmen für die kommenden Jahre festgelegt. Der Haushaltsplan und die Finanzplanung nahmen einen großen Teil der Tagesordnung ein. Außerdem ging es um das 1000. Jubiläum Kemmerns im Jahr 2017.
Ein solches Jubiläum will gefeiert werden und so ein Fest ist natürlich mit Kosten verbunden. Daher beschloss der Gemeinderat einstimmig, dem Festausschuss ein Erstbudget von 15 000 Euro zur Verfügung zu stellen. Ein Teil der Kosten soll durch die Einnahmen im Jahr 2017 gedeckt werden, aber dieses vorläufige Budget ermöglicht es dem Festausschuss, besser planen und flexibler handeln zu können. Bürgermeister Rüdiger Gerst (CSU) betonte, dass Erfahrungen in anderen Gemeinden zwar zeigten, dass 15 000 Euro zu wenig seien, allerdings sei dies ein Einstieg und es könne nachjustiert werden.
Größtes Thema der Sitzung war der Gemeindehaushalt 2015 und die Finanzplanung bis 2018. Ein recht positiver Haushalt, wie Bürgermeister Gerst feststellte. Das Gesamtvolumen des Jahres 2015 beträgt rund 6,3 Millionen Euro, was eine Mehrung von ungefähr 1,75 Millionen zum Vorjahr bedeutet. Dabei beläuft sich der Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben auf rund 3,6 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt auf 2,7 Millionen Euro. Die Steuersätze für die Grundsteuern A und B waren von 1997 bis 2014 stabil und werden nun auf jeweils 340 v. H. erhöht, was auch den Empfehlungen der Kommunalaufsicht entspricht. Die Gewerbesteuer beträgt 330 v. H.

Viele Investitionen

Bei den Einnahmen der Gemeinde werden die Gewerbesteuer mit 320 000 Euro, der Gemeindeanteil der Einkommenssteuer mit rund 1,4 Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen mit rund 675 000 Euro als größte Blöcke aufgeführt. Bei den Ausgaben sind die größten Posten die Kreisumlage mit rund 800 000 Euro und die Personalkosten mit rund 775 000 Euro.
In den nächsten Jahren kommen zahlreiche Investitionen auf die Gemeinde zu. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Bahnüberführung als Ersatz für den momentanen Bahnübergang. Die Gemeinde übernimmt ein Drittel der Baukosten, also etwa eine Million Euro. Nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz wird noch eine Zuwendung von 60 Prozent erwartet. Des Weiteren ist der Hochwasserschutz ein großes Thema, wofür 2017 und 2018 zusammen 1,5 Millionen Euro für Maßnahmen angesetzt werden. Auch die Fortführung der Ortskernsanierung oder die Verbesserung der Breitbandversorgung stehen auf dieser Liste kommender Investitionen.
Der voraussichtliche Schuldenstand zum Beginn des Haushaltsjahres wird mit 160 000 Euro beziffert, nach dem Ablauf des Jahres wird von 97 000 Euro ausgegangen. Die niedrige Verschuldung sei aber kein Selbstzweck, so Gerst, die Handlungsfähigkeit müsse gewährleistet sein. Dies betonte auch Kämmerer Markus Diller, der mahnte, "ein wachsames Auge auf die finanzielle Situation der Gemeinde zu haben". Er bat den Gemeinderat, Investitionen auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen und immer zu hinterfragen, ob diese der Gemeinde nützen. Insgesamt kam Gerst zu einem positiven Fazit: Dieses Jahr könne noch einmal durchgeatmet werden. Es liege ein solider Haushaltsplan vor, es seien keine Darlehensaufnahmen erforderlich, die Abwicklung des Kassengeschäfts sei gewährleistet und der Schuldenstand könne weiter reduziert werden.

Planung für Hochwasserschutz

Neuigkeiten gab es zum Thema Hochwasserschutz. Mit dem Wasserwirtschaftsamt wurde nun die Vereinbarung zum Hochwasserschutz getroffen und unterzeichnet. Die Gemeinde muss die Hälfte der Planungskosten tragen, das sind vorläufig 305 000 Euro. Außerdem wurde das VOF-Verfahren eingeleitet, um das Projekt zu vergeben, wobei es keine Kostenbeteiligung der Gemeinde gibt. Außerdem ging es, wie auch in Rattelsdorf und Baunach, um die vorläufige Sicherung des Überschwemmungsgebiets. Fragen wurden vor allem hinsichtlich der betroffenen Grundstücke gestellt. "Die Leute interessiert das natürlich", so Oliver Dorsch (ZfK). Der Hochwasserschutz habe zudem Auswirkungen auf die Bebaubarkeit und damit auch auf die Gemeindeentwicklung in Kemmern.
Einstimmig wurde im Gemeinderat beschlossen, Partnern von Feuerwehrleuten, die mindestens 40 Jahre im aktiven Dienst sind, den Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim zu finanzieren. Das sei eine gute Gelegenheit, das Ehrenamt zu würdigen, so Gerst. Des Weiteren wurde einem Antrag der Freiwilligen Feuerwehr stattgegeben. Es ging um die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen, dabei vor allem um notwendige Schutzbekleidung. Die geschätzten Kosten liegen bei etwa 10 600 Euro.