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Bürgerinitiative kündigt juristische Schritte an


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Welitsch, Donnerstag, 12. Mai 2016

Anwohner wollen sich Ärger mit Emissionen und Immissionen in ihrem Wohnort, den sie als Paradies bezeichnen, ersparen und kämpfen darum, die Idylle des besc...
In Welitsch macht sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau eines Milchviehstalls stark: (von links) Susanne Dittmann, Leonard Dittmann, Waltraud Wachter. Foto: K.- H. Hofmann


Anwohner wollen sich Ärger mit Emissionen und Immissionen in ihrem Wohnort, den sie als Paradies bezeichnen, ersparen und kämpfen darum, die Idylle des beschaulichen Dorfes zu wahren. Deshalb haben sie Unterschriften gegen den geplanten Bau gesammelt und wollen diese in Form einer Petition an das Landratsamt Kronach weitergeben. "Bisher liegen 22 Unterschriften vor", sagt Susanne Dittmann. Eine zweite Liste sei noch im Umlauf. Aus Sicht von Dittmann seien noch viel mehr Menschen gegen das Bauvorhaben, die wollten allerdings nicht unterschreiben.
Inzwischen haben die Bürger bei Bürgermeister Hans Pietz einen Gesprächstermin am Donnerstag, 19. Mai, um 18 Uhr, im Rathaus erhalten. Diesem Gespräch könnte eventuell ein Termin bei Landrat Oswald Marr folgen. Darauf weist der Bürgermeister hin.
Nachstehend nun ein Textauszug aus der Petition: "Wir, die unterzeichnenden Bürger des Ortsteiles Welitsch in der Marktgemeinde Pressig, protestieren gegen den Bau des Kuhstalles der Johannes Nickel GbR und fordern den Landkreis Kronach auf, die Genehmigung für den Bau an diesem Standort nicht zu erteilen. Der riesige Stall soll mitten im Dorf entstehen. Das Gebäude und die acht Meter hohen Gülletanks passen nicht in das Dorfbild. Es ist ein Industriebau mit 2500 Quadratmeter Nutzfläche, das ist mehr als doppelt so groß wie der Rewe-Markt in Pressig. Ein Betrieb dieser Größe sollte weiter von der Ortschaft entfernt stehen. Wir wollen keine Großindustrie mitten im Dorf.
Wir als Anlieger sollen in unserer Wohn-und Lebensqualität zurückstecken und das wollen wir nicht hinnehmen. Der/die Bauherren sollten aufgefordert werden, einen außerhalb des Ortes gelegenen Standort zu wählen. Wir befürchten erhebliche Immissionen (Lärm, Geruch und Schmutz), erhöhten Schwerlastverkehr und die Beeinträchtigung des Dorflebens.
Die Belastung durch große Traktoren ist jetzt schon hoch genug. Es droht ein erheblicher Wertverlust unserer Immobilien und Bauplätze. Außerdem könnte es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Weiterhin befürchten wir, dass die Belastung des Grundwassers und des Flusses Tettau mit Nitrat zunimmt. Ein Grund für die hohe Belastung ist der zu große Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, was bereits bei den Nitratwerten des Welitscher Brunnens messbar ist. Wir kündigen juristische Schritte an, falls die Kreisverwaltung das Vorhaben an diesem Standort genehmigt."