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Bürgerhaus wird zum Mittelpunkt


Autor: Thomas Micheel

Redwitz, Donnerstag, 11. Oktober 2018

Der Gemeinderat befasste sich mit Vergaben für den künftigen Treffpunkt. Die Kosten für das Vorhaben wurden aufgeschlüsselt.
Die bisherigen und noch anstehenden Kosten für das Redwitzer Bürgerhaus sind im Gemeinderat aufgeschlüsselt worden. Foto: Thomas Micheel


Etliche Ideen und Vorschläge hatte Quartiersmanagerin Christina Pösch im Zusammenhang mit dem Bürgerhaus. Sie stellte ihre Ideen im Gemeinderat vor. Es gelte, das Bürgerhaus mit Jugend und Vereinen zu füllen. Insgesamt wolle sie die Planungen für das Höllein-Areal Vereinen und Bürgern näherbringen und das Areal beleben.

Quartiersmanagerin Christina Pösch schickte ihren Ausführungen voraus, dass sie "kein Büro im Hintergrund gehabt hatte" und sich selbst in die Thematik einarbeiten musste. Als bisherige Aufgaben des Quartiersmanagements stellte sie die Integrationsarbeit sowie die Fortsetzung der Lesereihe "Redwitz liest" vor. Sie habe ein Nutzungskonzept für das Bürgerhaus erstellt und mit dem Arbeitskreis Bürgerhaus überarbeitet. Durchgeführt wurde die Müllsammelaktion Ramadama. Eine neue Förderfibel ist in Bearbeitung und angeboten wurde ein vielseitiges Pfingstferienprogramm für Kinder. Weiterer Bestandteil ihrer Arbeit war die Mitwirkung bei der Einführung von Aquafitness im Freibad, ein Vortrag über barrierefreies Bauen und Wohnen sowie der Skate-Contest.

Weiter bewarb sie die Gemeinde auf Facebook und beteiligte sich an verschiedenen Sitzung der Werbegemeinschaft und verschiedensten Terminen in und außerhalb der Gemeinde. Mitgewirkt habe sie bei der Erstellung einer Broschüre über Wohnmobilstellplätze in der Gemeinde und beteiligt war das Quartiersmanagement an den Kirchweihen Redwitz und Unterlangenstadt.

Ein Novum war eine Abschlussprüfung für einen Pfleger, gemeinsam organisiert mit Regens Wagner, im Rathaus. Ausgebaut werden die Seniorenarbeit und die Zusammenarbeit mit der Schule und dem Hort.

Simon Ehnes sah trotz der langen Aufgabenliste im Tätigkeitsbericht von Pötsch keinen Fortschritt des bereits ausgearbeiteten Konzepts des vorherigen Quartiersmanagers. Jürgen Gäbelein sah hingegen viele Themen auf das Quartiersmanagements übertragen, die zuvor andere gemacht hatten. Er forderte daher, den Fokus wieder mehr auf die Themen Bürgerhaus und Integrationsarbeit zu legen.

Öfter informieren

Christian Zorn wünschte sich einen regelmäßigen Abriss von der Arbeit des Quartiersmanagements. Die Öffentlichkeitsarbeit solle aktiviert und die Gemeinde verstärkt dargestellt werden.

Architekt Huth und Bauingenieur Joachim Stefan vom gemeindlichen Baubüro stellten die aktuelle Baukostenaufstellung für das Bürgerhaus vor. Einschließlich der in der nichtöffentlichen Sitzung noch zu vergebenden Gewerke Malerarbeiten und Sanitärwände wurden bisher Gewerke im Wert von 1,96 Millionen Euro vergeben. Unter Einbeziehung der Planungskosten und der Nebenkosten für die Vergaben errechne sich ein Stand von 2,37 Millionen Euro.

Noch stehen die Gewerke Tischlerarbeiten, Schließanlage, Baureinigungsarbeiten und die Innenausstattung aus. Bezahlt wurden bisher Rechnungen in Höhe von 1,22 Millionen Euro. Zuschüsse wurden in Höhe von 545 000 Euro ausgezahlt.

Ein neuer Auszahlungsantrag wurde gestellt. Ein Zuschuss für die aufgelaufenen Mehrkosten sind bei der Regierung von Oberfranken beantragt, ergänzte Bürgermeister Mrosek.

Zeitaufwendig

Der Ersatzneubau Ostbayernring mit der Visualisierung der Überspannung eines Teils des Ebnether Walds beanspruchte einen großen Zeitraum der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Wie bereits in einer vorangegangenen Sitzung angekündigt, plane die Firma Tennet, einen Teil des Ebnether Waldes eventuell zu überspannen, so dass in diesem Bereich keine Rodung erforderlich sei, außer für die Maststandorte. Dafür seien aber höhere Masten nötig.

Ina-Isabelle Haffke und Mark Sprung von Tennet stellten dazu Trassenvisualisierungen vor, die die Trassenführung mit und ohne Überspannung des Waldes zeigten. Haffke schickte voraus, dass der Ersatzneubau zeitlich kurz vor dem Planfeststellungsverfahren stehe. Sie stellte den Zeitplan für den 2020 vorgesehenen Neubau vor. Anfang Oktober habe die Regierung die Vollständigkeit der Planfeststellungsunterlagen bestätigt.

Sprung erläuterte den Lage- und Erwerbsplan. Der Abstand betrage parallel zur Bestandsleitung 100 bis 110 Meter. Für wichtig erachtet er, dass der Rückbau der alten Leitung genau so Inhalt des Planfeststellungsverfahrens sei wie der Neubau. Er zeigte auf Plänen den Bereich des Ebnether Forsts, bei dem es sich um einen schützenswerten Funktionswald handelt.

Sprung stellte heraus, dass ein Mast überproportional erhöht werden müsste, wenn man den gesamten Wald überspannen wolle. Die Mastenhöhe je nach Ausführung betrage 77,9 Meter bis 98,5 Meter, wobei der höchste ein Gewicht von 170 Tonnen aufweisen müsste.

Tennet habe sich daher nur für eine Teilüberspannung entschieden, bei der nur im oberen Abschnitt eine Schneise geschlagen werde. Der höchste Mast werde eine Höhe von 90,7 Metern haben. Für den Waldeinschlag seien drei Hektar Wald vorgesehen. Die vorhandenen Wege sollen dabei für die Aufstellung genutzt bzw. hergerichtet werden.

Alte Schneise wächst zu

Die Ausgleichsflächen können im Bereich der alten Leitung untergebracht werden. Ausschlaggebend für die Teilüberspannung sei der ansonsten geforderte naturschutzfachliche Ausgleich gewesen. Die alte Schneise könne für die Überspannung nicht genutzt werden, da drei Provisorien errichtet werden müssten, was auch einen immensen Eingriff bedeute.