Bürgerbus für die Stadtteile?
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Montag, 22. Juli 2019
"Brauchen die Bürger der Stadt Haßfurt und ihrer Stadtteile einen Bürgerbus als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr?" Diese Frage richtete Christian Schneider von der Stadtverwaltung im Name...
"Brauchen die Bürger der Stadt Haßfurt und ihrer Stadtteile einen Bürgerbus als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr?" Diese Frage richtete Christian Schneider von der Stadtverwaltung im Namen von Bürgermeister Günther Werner an den Seniorenbeirat der Stadt, der sich zu einer Sitzung traf. Die Antwort lautete: "Ein Bürgerbus wäre zu begrüßen, da er vor allem für die Stadtteile notwendig wäre. Gleichzeitig darf er aber keine Konkurrenz zum ÖPNV oder zu den Taxiunternehmen sein."
Schneider hatte berichtet, dass der Freistaat die Anschaffung eines neunsitzigen Busses mit 50 Prozent fördern würde. Bei rollstuhlgerechten oder umweltfreundlichen Fahrzeugen wäre die Förderung sogar noch höher. Der Bus müsse von ehrenamtlichen Fahrern, die keinen gesonderten Führerschein benötigten, bei Bedarf gefahren werden. Denn er solle kein zusätzlicher Linienbus werden.
Michael Schulz, kommunaler Behindertenbeauftragter der Stadt Haßfurt, erklärte, dass es keinen Bedarf in der Stadt selbst gebe. Denn es habe bereits einmal das Angebot gegeben, mit dem Bus ins Gewerbegebiet zu fahren. "Damals fuhren die Busse leer", sagte er. Die Mitglieder des Seniorenbeirats erklärten aber, dass ein Bedarf vor allem in den Stadtteilen vorhanden sei.
Mit einem Trägerverein?
Die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Eva-Maria Schwach, betonte, dass der Seniorenbeirat die Organisation eines Bürgerbusses selbst nicht stemmen könne. Um einen Trägerverein zu gründen, sollte daher mit den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und den Ortssprechern, aber auch mit dem Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt gesprochen werden. Denn das MGH plant, einen Mittagstisch für Senioren - gemischt mit anderen Generationen - einzurichten. Dazu wäre es wünschenswert, wenn Teilnehmer aus den Stadtteilen mit dem Bus gebracht werden könnten.
So berichtete die stellvertretende MGH-Leiterin Lisa Geyer, dass ein solcher Mittagstisch fehle. "Wir haben bereits das geförderte Leaderprojekt ,Gesund und lecker unterwegs', ein gemeinsames Kochen mit anschließendem Mittagstisch, mit der Referentin für Hauswirtschaft und Ernährung, Bernadette Schega-Schmitt, modellhaft und erfolgreich erprobt", sagte sie. Diese erzählte, dass es viele, oft alleinstehende Senioren gebe, die sich kein Mittagessen kochen könnten und/oder sich mangelhaft ernährten und auch wenig bis gar nicht am sozialen Leben teilnähmen. "Wir wollen mit einer kleinen Gruppe von sechs Personen abwechslungsreich und ausgewogen kochen und dann mit bis zu 14 weiteren Personen das Mahl genießen", sagte Lisa Geyer.
Die Überlegungen
Zusätzlich sollten den Gästen weitere Aktivitäten zur Förderung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit angeboten werden. Geplant seien ein Kochtreff für alle Generationen mit anschließendem Mittagstisch an einem Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr sowie ein Kochtreff für alle Generationen mit anschließendem Abendtisch an einem Donnerstag im Monat. Natürlich seien dazu noch weitere Planungen, darunter die Einbeziehung von Kooperationspartnern und die Sicherstellung der Finanzierung, notwendig.