Bürger protestieren gegen weiteres Gewerbegebiet in Schlammersdorf

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Der Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) informierte anlässlich der Bürgerversammlung die Schlammersdorfer über die Arbeit von Gemeinderat u...

Der Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) informierte anlässlich der Bürgerversammlung die Schlammersdorfer über die Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung. Anschließend war genügend Zeit für die Schlammersdorfer, dem Bürgermeister ihre Anliegen und Fragen zu vorzutragen.
Thomas Sawinsky (WG Schlammersdorf) wollte wissen, was die Gemeinde unternehme, um den sanften Tourismus zu fördern. Rund um Hallerndorf sind Wanderwege ausgeschildert, die Gemeinde ist in Wanderkarten aufgeführt, so dass sie in Suchmaschinen gut zu finden ist. Auf die Frage nach dem Hochwasserschutz entgegnete der Bürgermeister, dass es einen Präventionsplan gebe, so dass alle eventuell Betroffenen rechtzeitig über Hochwasser informiert werden können: "Auch in Schlammersdorf wissen diejenigen, die es betrifft, wie sie damit umgehen müssen."


Sanierung des Kriegerdenkmals

Als drittes fragte Sawinsky nach, ob eine Sanierung des Kriegerdenkmals und des Kreuzes an der Brückenstraße geplant sei. Das hänge vom Zustand ab, antwortete Gunselmann, vielleicht solle ein Fachmann schauen, ob es nötig sei.
Edgar Utzmann interessierte sich dafür, wie die Erweiterung des Gewerbegebietes konkret geplant sei und befürchtete, dass der letzte Blick von Schlammersdorf in den Aischgrund verbaut werde: "Wir können kein weiteres Gewerbegebiet in Schlammersdorf gebrauchen. Er forderte alle Anwesenden auf, mit einem Bürgervotum dagegen zu stimmen: "Wollt ihr, dass dort ein Gewerbegebiet entsteht, oder bin ich der einzige, der dagegen ist?"
Torsten Gunselmann wies auf die markierte Fläche hin, die für die Erweiterung des Gewerbegebietes vorgesehen war. "Ist das wirklich so gravierend?", fragte er. "Für uns schon", entgegnete eine Frau aus dem Publikum, "das ist unser Naherholungsgebiet." In Hallerndorf gebe es zahlreiche Anfragen von Gewerbetreibenden aus unterschiedlichen Branchen, die sich für Flächen interessieren, berichtete Gunselmann. Doch die Gemeinde habe weder Gewerbeflächen noch Bauland. Alles, was es an freien Grundstücken gebe, sei in privater Hand.


Kein Platz für Wohngebiet mehr?

Sollte in Schlammersdorf ein Gewerbegebiet entstehen, gebe es keine Gelegenheit für ein weiteres Wohngebiet, ist sich ein anderer Bürger sicher: "Wir brauchen junge Familien mit Kindern." In den 90er Jahren habe es noch geheißen, dass hier nichts weiter entsteht, jetzt solle alles anders werden. "Was sollen wir euch denn nun glauben?", fragte ein weiterer Bürger. Auch Thomas Sawinsky, der selbst im Hallerndorfer Gemeinderat sitzt, ist gegen ein weiteres Gewerbegebiet in Schlammersdorf.
Da es in Schlammersdorf kaum Gehsteige gibt, müssen diejenigen, die mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln fahren, auf der Straße gehen, beschwerte sich eine Frau: "Ich finde das katastrophal."
Wenn die Kreisstraße in den kommenden Jahren ausgebaut wird, könnte auch ein Gehweg kommen, mutmaßte Hermann Seebauer, der Geschäftsleitende Beamte der Gemeinde Hallerndorf. Gunselmann widersprach: "Ein Gehweg ist nicht möglich, wenn die Anlieger keine Flächen herausgeben."