Bürger feiern mit den "Original Gädheimer Musikanten" musikalischen Jahreswechsel
Autor: Ulrike Langer
Gädheim, Sonntag, 03. Januar 2016
Sie sind nicht nur bei Prozessionen und Wallfahrten unverzichtbar, sie gestalten nicht nur Gottesdienste, geben Konzerte und umrahmen Feste und Feiern. Die "Original Gädheimer Musi...
Sie sind nicht nur bei Prozessionen und Wallfahrten unverzichtbar, sie gestalten nicht nur Gottesdienste, geben Konzerte und umrahmen Feste und Feiern. Die "Original Gädheimer Musikanten" halten auch eine jahrzehntelange Tradition aufrecht und bringen den Bewohnern von Gädheim alljährlich an Silvester ein Ständchen.
Auch heuer zogen die Musiker wieder rund fünfeinhalb Stunden durch das Dorf von Haus zu Haus und wünschten den Bürgern einen guten Rutsch ins neue Jahr und überbrachten die besten Wünsche für das Jahr 2016.
Am letzten Tag des Jahres 2015 begann die Musikkapelle ihren musikalischen Reigen um 11.30 Uhr auf dem Dorfplatz. Anschließend machte sie vor etwa jedem dritten, vierten Haus Station und überbrachte ihre musikalischen Glückwünsche.
Während die Musiker altbekannte Walzer, Märsche und Polkas intonierten, klingelten Karl-Heinz Schunk und Hendrik Molenaa an den Haustüren, um ihre Neujahrswünsche kundzutun und eine kleine Spende für den Verein zu sammeln. Überall wurden sie willkommen geheißen, aber auch bedauert, weil sie heuer bei einem solchen "Sauwetter", wie es der Vorsitzende des Musikvereins, Klaus Eußner bezeichnete, unterwegs waren.
Finger werden klamm
Bei Temperaturen knapp über null Grad regnete es fast ununterbrochen, so dass die Finger der Musiker bald klamm wurden. "Dennoch sind wir gut drauf", sagte Horst Popp. Dass die Bläser und der Schlagzeuger, der das Becken sowie die große und die kleine Trommel von Ständchen zu Ständchen schleppen musste, trotz der widrigen Wettverhältnisse ihren Spaß hatten, lag zum Teil auch an der Bewirtung durch verschiedene Bürger.
So ließen es sich in diesem Jahr die Familien von Holger Richter, Günter Thurn, Petra Erickson, Karl Eußner, Bernhard Kind, Bernd Nießner, Franz Zoll und Bürgermeister Peter Kraus nicht nehmen, die Gäste mit Plätzchen, Kaffee, Glühwein, Punsch, Bier, Schnaps, Likör, Cuba Libre und anderen Getränken zu versorgen. Peter und Rita May schenkten wie jedes Jahr den laut Horst Popp "weltbesten Eierlikör" aus und Willy und Ute Krämer, die die Musiker seit rund 25 Jahren mit einem warmen Essen verköstigen, warteten diesmal mit "Manzo a la nonna" auf. Für dieses warme, herzhafte Gericht hatte Ute Krämer Rinderbeinscheiben mit viel Gemüse dreieinhalb Stunden lang gekocht, über Nacht kalt gestellt und an Silvester dann mit Penne überbacken.
Serviert wurde der Auflauf in der vor dem Regen geschützten Garage von Hermann Pfeiffer, in der sich die Besucher so richtig stärken konnten.
Schöne Tradition
"Es ist super, dass der Musikverein jedes Jahr zu uns kommt", erzählte Holger Richter, der mit Waltraud Richter die Kapelle ebenfalls mit Plätzchen und Getränken versorgte. "Wir finden die Tradition sehr schön und wünschen uns, dass sie beibehalten wird." Begonnen hatte das "Neujahranspielen" bereits vor dem zweiten Weltkrieg, obwohl der Musikverein damals noch gar nicht bestand. 1953 wurde das Neujahranspielen wieder aufgenommen und der 1974 gegründete Musikverein führt diesen Brauch gerne fort. Auch wenn es mitunter sehr kalt werden oder regnen kann, Blasinstrumente einfrieren können und bei einer kurzen Rast in einem der Häuser aufgewärmt werden müssen, und der Rundgang Zeit und Kraft kostet.