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Bündnismitglieder haben anderes Problem


Autor: Redaktion

Neunkirchen am Brand, Montag, 08. Oktober 2018

Zum Artikel "Umgehungsgegner legen nach" vom 22. September: Der bevorstehende Wahltermin ist für das Bündnis Munk und Co. wohl zu verlockend. Nachdem sich die eigenen Sachargumente zur Westumgehung Ne...


Zum Artikel "Umgehungsgegner legen nach" vom 22. September: Der bevorstehende Wahltermin ist für das Bündnis Munk und Co. wohl zu verlockend. Nachdem sich die eigenen Sachargumente zur Westumgehung Neunkirchen als weitestgehend manipulatorische Fakes oder zumindest als alternative Fakten erwiesen haben, versuchen sie jetzt mit dem Hinweis auf die Wähler den Übervater Söder und Frau Aigner zu ködern. Auch wenn im vorliegenden Beitrag nicht deutlich wird, wer eigentlich federführend ist, können doch die Munk und der Bund Naturschutz und deren Vorsitzende erneut als Hauptinitiatoren der Kampagne vermutet werden. Mit immer den gleichen, von Fachleuten längst widerlegten Argumenten wird jetzt nach einer "politischen" Lösung gerufen. Dabei hatte es auf dieser Ebene eindeutige Voten gegeben.

2009 stimmte der Marktgemeinderat mit 17:3 Stimmen für die Westumgehung, über 50 Prozent der Neunkirchner waren beim Bürgerentscheid 2013 für eine Beschleunigung der Planung. Das Problem der allermeisten Bündnismitglieder liegt ganz woanders. Die Mehrzahl von ihnen wohnt im verkehrsberuhigten Grüngürtel der Marktgemeinde, aber auch - als ebenso "bemitleidenswerte Leidtragende" - weit entfernt in den Waldrandsiedlungen von Dormitz, Uttenreuth und Buckenhof.

Ihre Grundstücke wurden ohne Rücksicht auf die Umwelt in den letzte Jahrzehnten unter Zerstörung wichtiger Habitate in die bis dahin unberührte Natur gebaut, und beanspruchten mehr ursprüngliches Ackerland und bewaldete Flächen, als jetzt benötigt werden. Die natürlich verkehrsberuhigten Zugangsstraßen und große Grundstücke sind großzügig versiegelt, kein Haus der Motorisierungsgegner ohne Garage(n).

Hier wird die Naturliebe schamlos instrumentalisiert, hier geht es bezüglich der Ruhe und der sauberen Luft einzig um Besitzstandswahrung. Sollen doch die Bewohner der innerörtlichen Verkehrsadern unter den Auswirkungen des Verkehrs vor ihrer Haustür leiden und krank werden. Selber schuld, warum wohnen sie auch dort. Die Aktivitäten der Gegner einer Westumfahrung sind ein Spiegelbild ihrer sozialen Kompetenz, ihres sozialen Gewissens und ihres Verantwortungsbewusstseins ihren Mitmenschen gegenüber.

Wolfgang Korda

Neunkirchen am Brand