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Brutzler der Profi-Klasse


Autor: Redaktion

Forchheim, Freitag, 12. August 2016

Ja, es gibt sie: Die Deutsche Grill- und BBQ-Meisterschaft. Das Team "Grill-doch-mal" aus Forchheim, Berg und Dortmund war dort und hatte großen Erfolg mit seinen Rezepten. Sie traten zum dritten Mal an und übertrafen sich selbst.
Das "Grill-doch-mal"-Team in Feierlaune: Holger, Daniel, Werner, Martin, Conny, Ralf, Christian R. (hinten, von links ), Silke, Christian und Joachim, alias "Schnitzel" (vorne, von links )


Forchheim - Fulda — Deutscher Vize-Meister im Grillen - wer kann das schon von sich behaupten? Das Team "Grill-doch-mal" hat es geschafft. Die zehnköpfige Gruppe, darunter auch die drei Forchheimer Ralf Lieb, Christian Rudolph und Werner Pfeufer, hat sich den zweiten Platz bei der 21. Deutschen Grill- und BBQ-Meisterschaft in Fulda erbrutzelt.
Die Grillmeister traten in der Profi-Liga gegen 19 andere Teams an. Die Profis unterscheiden sich von der Amateurklasse durch ein oder mehrere Mitglieder, die eine Grill-Schule besitzen oder einen gastronomischen Beruf erlernt haben. "Grill-doch-mal", die alle ehemalige Kursteilnehmer der gleichnamigen Grill-Schule in Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz sind, waren dieses Jahr zum dritten Mal bei der Meisterschaft dabei. 2014 erreichten sie den zehnten Platz, 2015 sogar Rang fünf. Der zweite Platz ist ihr bisher größter Erfolg in der Profiklasse.


Sieben Grills für sechs Gänge

Angereist waren sie mit sieben Grills im Gepäck, darunter ein Water-Smoker und zwei Monolith-Grills. Sechs Gänge musste das Team innerhalb von fünf Stunden elf Juroren servieren, erklärte Teamchef Martin Schulz. Die beste Bewertung erreichten die Griller in der Kategorie "Vegetarisches BBQ mit Beilage".
Auch Stör, Rippchen, ein Bürgermeisterstück und das Dessert landeten auf dem Grill und danach auf den Tellern der Juroren, denen es offenbar hervorragend schmeckte. Die Gerichte schafften es bis auf eine Ausnahme immer unter die ersten fünf Plätze. Das vierte Gericht, ein Impro-Gang mit geheimem Warenkorb, aus dem "Grill-doch-mal" eine Entenbrust im asiatischen Stil zauberte, landete beispielsweise auf dem dritten Platz in der Liste der Improvisationen. Zurück in der Heimat können sich die Teammitglieder wieder ihren persönlichen Leibspeisen widmen. Die Frage nach Martin Schulz' Lieblingsgericht vom Grill beantwortete er mit "Schäufala". Das will er auch bei der Grill-Europameisterschaft machen. "Die EM ist das nächste große Event für uns. Sie wird Mitte September von der World Barbecue Association in Bremen veranstaltet. Wir haben uns mit dem Deutschen Vize-Meistertitel als eines von 65 Teams dafür qualifiziert", erzählte der Teamchef. Die Schweineschulter möchte er für die Kategorie "Homeland Cooking" in einem speziellen eiförmigen Keramik-Grill zubereiten, der die Hitze dank des verarbeiteten Schamottes sehr gut speichert. Dazu gibt es Kraut von der Stahlplatte, denn "außer für's Dessert dürfen wir keine Gefäße verwenden", so Schulz.


Tipps für Anfänger und Amateure

Er und seine Frau Cornelia grillen in ihrer Grill-Schule übrigens nicht mit Holzkohle, sondern mit Briketts aus Kokosnussschalen, weil diese wenig bis gar nicht rauchen und für eine optimale Temperaturverteilung sorgen. "Eine ordentliche Temperatur ist beim Grillen sehr wichtig. Man sollte darauf achten, dass die Kohlen weiß sind und nicht mehr schwarz, wenn man das Fleisch auflegt."
Vom Ablöschen mit Bier ist Martin Schulz ebenfalls nicht überzeugt: "Das erstickt die Kohle und wirbelt die Asche auf, die sich dann überall verteilt", Wenn man diese Tipps beachtet, kann beim nächsten Grillabend eigentlich nichts mehr viel schiefgehen. Hoffentlich auch nicht auf der Grill-Europameisterschaft in Bremen!