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Brose: War ein einzelner Vorgang


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Coburg, Mittwoch, 30. Sept. 2020

Die Untersuchung der EU-Kommission wegen Preisabsprachen und Austausches vertraulicher Informationen ergab nach Angaben des Coburger Automobilzulieferers keinen weiteren derartigen Vorfall mehr.
Die Brose-Zentrale in Coburg: Das Verfahren wegen Preisabsprachen sei einvernehmlich beendet worden, teilt das Unternehmen mit.  Foto: M. Hoch


3,2 Millionen Euro Strafe muss das in Coburg ansässige Unternehmen Brose zahlen, weil es mit anderen Unternehmen Preisabsprachen getroffen hatte. Diese Strafe hatte die EU-Kommission verhängt; es ging um Vorgänge in der Zeit von Juni 2009 bis Mai 2012.

Magna, Brose und Kiekert

Beteiligt waren der kanadische Zulieferkonzern Magna sowie die deutschen Hersteller Brose und Kiekert. Magna kam straffrei davon, weil der Konzern die Kommission ins Bild gesetzt hatte. Magna und Brose hätten die Türmodule und Fensterheber an Daimler geliefert, hieß es. Zusammen mit Kiekert verkaufte Magna zudem Komponenten für Schlösser an Daimler und BMW. Brose und Magna sollen unter anderem Preise für Fensterheber, Schließsysteme oder Türteile abgestimmt und vertrauliche Informationen ausgetauscht haben. Im Fall von Kiekert liegt die Geldbuße bei knapp 15 Millionen Euro, bei Brose bei etwa 3,2 Millionen Euro.

Brose selbst spricht von einem "einzelnen Vorgang", der sich "auf einen kurzen und lange zurückliegenden Zeitraum" beschränke. "Die mehr als vier Jahre andauernde Untersuchung der EU-Kommission hat gezeigt, dass es bei Brose keine systematischen oder wiederkehrenden Zuwiderhandlungen gegeben hat. Unabhängig davon hat Brose in den letzten Jahren zusätzliche Maßnahmen getroffen, um wettbewerbskonformes Verhalten auch weiterhin sicherzustellen. Brose hat bei den Ermittlungen vollumfänglich mit der EU-Kommission kooperiert. Das Verfahren wurde einvernehmlich beendet. Ein langer und aufwendiger Fortgang des Verfahrens konnte dadurch vermieden werden", heißt es in einer Pressemitteilung. dpa/red