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Brose Bamberg muss 40 000 Euro Strafe zahlen


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Mittwoch, 27. März 2019

Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat Brose Bamberg mit einer Geldstrafe von 40 000 Euro belegt. "Wegen falscher Angaben über eingegangene Verpflichtungen und versäumter Informationen über die Finanzlag...


Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat Brose Bamberg mit einer Geldstrafe von 40 000 Euro belegt. "Wegen falscher Angaben über eingegangene Verpflichtungen und versäumter Informationen über die Finanzlage durch den ehemaligen Geschäftsführer Rolf Beyer gegenüber dem Aufsichtsrat und der Basketball-Bundesliga hat Letztere gegen die Bamberger Basketball GmbH eine Geldstrafe verhängt", teilte Brose Bamberg am Dienstagabend mit.

Der Pokalsieger macht seinen früheren Geschäftsführer Rolf Beyer für die Strafe verantwortlich und beabsichtigt, ihn "in Regress zu nehmen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Zu den Details der Sanktion wollte sich die Ligazentrale in Köln auf Anfrage dieser Zeitung nicht äußern. Jens Staudenmeyer, kaufmännischer und sportlicher Leiter der BBL, erläuterte am Mittwoch aber: "Die Liga verlangt von den Klubs viermal im Jahr, ihre aktualisierte Finanzlage mitzuteilen; falls es dazwischen zu wesentlichen Änderungen der wirtschaftlichen Situation kommen sollte, müssen die Klubs dies unverzüglich und unaufgefordert an die BBL melden. Ein Verstoß gegen die Mitteilungspflichten - also falsche oder fehlerhafte Angaben und/oder versäumte Informationen über die Finanzlage - wird mit maximal 50 000 Euro und/oder Punktabzug geahndet, wobei jeder Verstoß einzeln zu bewerten ist."

Aktive Mithilfe

Die Vorgänge bei Brose Bamberg reichen laut Staudenmayer bis in den Juni vergangenen Jahres zurück und zogen sich auch deswegen in die Länge, "weil es einiger Mühe bedurft hat, die aktuellen Zahlen aufzudröseln". Daran hätten die Verantwortlichen in Bamberg jedoch aktiv mitgewirkt.

Strafe reduziert

Laut Mitteilung des Pokalsiegers habe der neue Geschäftsführer Arne Dirks ab seiner Amtsübernahme zum 1. Januar 2019 die Erfüllung der Mitteilungspflicht nachweisen können. Daher habe die BBL ihre ursprünglich angedrohte Strafe von 115 000 Euro auf 40 00 Euro reduziert.

"Gravierende Managementfehler"

Brose Bamberg hatte sich im vergangenen November von Beyer getrennt und ihm "gravierende Managementfehler" vorgeworfen. Nur durch zusätzliche Finanzhilfe von Hauptsponsor Brose und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek habe die Bamberger Basketball GmbH zum Ende des Jahres 2018 einen Fehlbetrag in Millionenhöhe ausgleichen können.

Aufgrund der finanziellen Unregelmäßigkeiten beim neunmaligen deutschen Meister hatte die Staatsanwaltschaft Hof ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue eingeleitet, dieses aber nach einigen Wochen eingestellt. Sie hatte keine Anhaltspunkte für Straftaten finden können, insbesondere nicht für eine Insolvenzverschleppung.

Beyer war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In den sozialen Netzwerken und einschlägigen Internetforen bedauerten einige Fans, dass Brose Bamberg mit seinen Regressforderungen abermals öffentlich gegen den Ex-Geschäftsführer nachtrete. ps