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Breitbrunn feiert


Autor: Günther Geiling

Breitbrunn, Mittwoch, 18. Sept. 2019

Der Ort in den "Heiligen Ländern" begeht seine Kirchweih.
Breitbrunn mit der Matthäuskirche  Fotos: Günther Geiling


Am kommenden Wochenende feiert Breitbrunn mit den Gemeindeteilen Hermannsberg und Edelbrunn seine Kirchweih. Zum Glück gibt es mit dem Sportheim noch eine Möglichkeit zur Einkehr, nachdem die Gasthäuser geschlossen haben. Los geht es bereits am heutigen Donnerstag.

Das Gastronomiesterben hat Breitbrunn in den letzten Jahren sehr getroffen. Bis vor kurzem hat es noch in Hermannsberg die Gastwirtschaft "Zum Hasen" gegeben, während in Breitbrunn mit der Wirtschaft Kaufmann und dem "Weißen Bock" sogar zwei Gastwirtschaften waren. Das ist jetzt Vergangenheit.

Breitbrunn steht mit diesem Problem nicht allein da, denn landauf, landab werden vor allem beim Generationswechsel Wirtshäuser geschlossen. Öffentliche Räume gibt es jetzt nur im Gemeindezentrum mit der Kegelbahn, und der VfR Hermannsberg-Breitbrunn springt mit seinem Wirtschaftsbetrieb in die Bresche. Der Sportverein übernimmt damit über seinen Sportbetrieb hinaus eine wichtige soziale Aufgabe.

Die Pfarrgemeinde lädt am Sonntag zum Kirchweihgottesdienst um 10 Uhr in die Filialkirche Sankt Matthäus ein. Kirchenpatron Matthäus ist selbstverständlich in der Sandsteinkirche aus den Jahren 1030 bis 1032 zu finden. Mit ihm hat es eine besondere Bewandtnis.

Als die Filialgemeinde Breitbrunn 1957 eine Kopie der Matthäusstatue aus der Neubrunner Kirche anfertigen lassen wollte, um wenigstens eine Darstellung ihres gewählten Kirchenpatrons zu besitzen, gestattete die Neubrunner Kirchenverwaltung, die Figur dem Künstler für die Kopie zur Verfügung zu stellen. Ein Neubrunner Bürger, der die Zusammenhänge nicht kannte, der aber den Abtransport des Heiligen beobachtete, schrieb sofort an das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg: "Betreff Kirchenraub in Neubrunn bei Ebern. Herr Pfarrer und Kaplan von Kirchlauter haben sich erlaubt, in Neubrunn eine Heiligenfigur von der Kirche zu entfernen und nach Breitbrunn zu transportieren. Bitte das Bischöfliche Notariat, ob das richtig oder nicht. Meiner Ansicht nach ist das Gottesraub, indem die Kirche von Neubrunn vom Bischof von Würzburg geweiht ist. Hochachtungsvoll, bitte um Auskunft." So berichtete es Norbert Kandler in "Heiligmäßiges und mäßig Heiliges" aus den "Heiligen Ländern". Der heilige Matthäus von Breitbrunn konnte dazu nichts und alles nahm ein gutes Ende. Der Heilige beschützt nun schon seit über 60 Jahren seine Kirchengemeinde. gg