Brauhaus-Areal wird ein Schwerpunkt
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Montag, 10. Oktober 2016
Die Weißenbrunner wollen ihre Gemeinde aufwerten. Gemeinsam wurde besprochen, wo Handlungsbedarf besteht.
Karl-Heinz Hofmann
Die Bereitschaft zur Mitbestimmung bei der Gestaltung des Ortsbildes ist im Bierdorf ungebrochen. In einem weiteren wichtigen Schritt nahmen an einem Planungsspaziergang durch den Ort im Leßbachtal über 40 Bürgerinnen und Bürger teil. In der anschließenden "Dorfwerkstatt" im Mehrzweckhaus beim Rathaus wurden die Eindrücke gesammelt, zusammengefasst und schriftlich festgehalten.
Bei diesen Unternehmungen geht es um das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK), welches die Gemeinde Weißenbrunn im September in Angriff genommen hat. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Baurconsult aus Haßfurt, unter Begleitung der beiden Mitarbeiterinnen Claudia Roschlau und Maren Wirth, sowie mit dem Amt für ländliche Entwicklung, vertreten durch Joachim Block, hat man sich unter Beteiligung der Bürger auf den Weg gemacht, nach einer gründlichen Bestandsanalye, gemeinsam Strategien zur Verbesserung
des Ortsbildes und zur Steigerung der Attraktivität der 3000-Seelengemeinde zu erarbeiten. Dabei konnte am Freitag im Hauptort Weißenbrunn nicht nur Negatives, sondern durchaus auch viel Positives in der Bestandsanalyse festgestellt werden. Vieles ist in der Infrastruktur vorhanden, manches allerdings ausbau- und verbesserungsfähig.
Ist-Stand analysiert
Weißenbrunn hat ein Freibad, eine Turn- und Festhalle, eine Grundschule, einen Paradiesplatz mit Büttner- und Brauermuseum, allerdings an gleicher Stelle auch ein altes renovierungsbedürftiges Rathaus. Es ist ein großer Kindergarten mit Kinderkrippenplätzen ebenso wie eine große Fußball- und Sportanlage vorhanden. Im Ort sind Gastronomie, Metzgerei, Bäckerei, Geldinstitute, Arzt und Apotheke, eine Kirche mit Pfarrhaus und Gemeindehaus ansässig.
Ein großes Plus sind die vielen intakten Vereine und Verbände mit zahlreichen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern. Aber auch Privatleute, die sich nicht unbedingt einem Verein anschließen, jedoch stets ihr Wissen und Können für das Gemeinwohl einbringen, sind ein Pfund.
Einen Großteil der Ortsgestaltung dürfte das ortsbildprägende Areal des ehemaligen "Alten Brauhauses" einnehmen, welches vor Jahren abgerissen wurde. Die Fläche im Ortskern liegt seither brach. Planungen für eine neue Nutzung laufen schon seit Jahren; nun liegt eine große Chance im GEK, die Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung zu bündeln und einzubringen.
Dabei geht es vor allem um ein historisches Gebäudeensemble am Eingang zu diesem Areal. Das so genannte Schramms- Haus wurde abgerissen und soll wieder entstehen, das daneben stehende marode Lerners-Haus soll ebenfalls integriert werden, und es soll ein Mehrgenerationentreff mit Gemeindehaus geschaffen werden.
Brennpunkte genannt
Was den Bürgern weiter Sorge macht, ist die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 85 und in diesem Zusammenhang die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer. Im Zuge der Verkehrssicherheit sehen die Bürger aber auch andere Verkehrsverbindungen, wie die Grüner Straße, die Abzweigung nach Wildenberg, die Durchfahrt zum Paradiesplatz und die Ortseinfahrten als problematisch. Die Einwohner rufen hierfür nach Verbesserungen. Ebenso sind Gebäude-Leerstände zu beklagen. Auch den Friedhof muss man neu gestalten, so steht es auf der Agenda. Für das weitere Vorgehen wurden Arbeitskreise gebildet. diese befassen sich mit Themenschwerpunkten wie soziale Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Leerstand/Ortsbild, Tourismus und Verkehr. Die Arbeitskreise werden sich im November zu Arbeitssitzungen treffen.