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Braucht's die Knallerei?


Autor: Klaus Schmitt

Eltmann, Mittwoch, 30. Dezember 2015

A lle Jahre zum Ende hin stellt sich die gleiche Frage: Soll man in den Geldbeutel greifen und Bares ausgeben für die Silvester- und Neujahrsknallerei? Das Geld im wahrsten Sinne d...


A lle Jahre zum Ende hin stellt sich die gleiche Frage: Soll man in den Geldbeutel greifen und Bares ausgeben für die Silvester- und Neujahrsknallerei? Das Geld im wahrsten Sinne des Wortes verpulvern für ein Minutenspektakel, das man ohnehin nicht verpasst, weil andere genügend Raketen in den Himmel schießen und Batterien von Knallern, Fontänen und Blitzen abfeuern?
Millionen fließen jedes Jahr in die Knallerei. Das ist Geld, das gut an anderer Stelle zu gebrauchen wäre. Es gibt genügend Not, die mit dem Geld gelindert werden kann. Überall auf der Welt werden Mittel benötigt, die viel Gutes erreichen können. Und der Flüchtlingsstrom macht auch vor Ort deutlich, dass jeder in seiner nächsten Umgebung helfen kann. Das Geld muss nicht sinnlos verballert werden.
Außerdem lässt die Knallerei die Tierwelt verrückt spielen. Die Rauchschwaden sind nicht unbedingt ein Hinweis dafür, dass die Menschen die Zeichen der Zeit erkannt haben, die ein Mehr an Umwelt- und Klimaschutz anmahnen. Also: Die Knallerei muss nicht sein, sagt einem die Vernunft.
Aber, muss man stets vernünftig sein? Der Jahreswechsel ist immer ein Anlass, einen Blick zurückzuwerfen und nach vorne zu schauen. Die Menschen wünschen sich gegenseitig das Beste für das neue Jahr, und sie begrüßen mit einer gewissen Spannung und Hoffnung die kommenden zwölf Monate. Und warum sollen die nicht mit viel Lärm und Leuchtspektakel begonnen werden? Die Knallerei ist Tradition. Sie würde fehlen, wenn sie ausbliebe.