Druckartikel: Bosch auf der Zielgeraden

Bosch auf der Zielgeraden


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Dienstag, 19. April 2016

Der CSU-Bürgermeister-Kandidat setzt sich für den Radweg von Schwarzach nach Schimmendorf ein und fährt die Strecke mit rund 20 Interessenten ab. Für den einen oder anderen eine schweißtreibende Sache.
Zusammen mit rund 20 Interessenten radelte CSU-Bürgermeister-Kandidat Robert Bosch (rechts) das Zentbachtal von Schwarzach bis Schimmendorf ab. Dort ist schon lange ein Radweg gewünscht. Links: Jürgen Tesarczyk, der Kulmbacher Ansprechpartner des ADFC. Foto: Jürgen Gärtner


Jürgen Gärtner

Wann besteht schon einmal die Gelegenheit, den Kreisbrandrat auf dem Fahrrad zu erleben? Oder den ehemaligen Verwaltungsleiter des Marktes Mainleus? Oder den einen oder anderen Gemeinderat? Oder den Bürgermeister-Kandidaten? Eine Möglichkeit dazu gab es am späten Montagnachmittag: Robert Bosch (CSU), der am kommenden Sonntag in der Stichwahl gegen SPD-Mitbewerber Jürgen Karg steht, hatte zu einer Radtour von Schwarzach nach Schimmendorf eingeladen.
Sechs Kilometer lang war die Strecke, die der 36-Jährige zusammen mit etwa 20 weiteren Radfahrern in Angriff nahm. Und die meisten mussten sich wirklich anstrengen, denn kaum einer war mit einem Elektro-Fahrrad ausgestattet. Da geriet der eine oder andere durchaus ins Schwitzen.


Ein ernster Hintergrund

Die Tour hatte natürlich einen ernsten Hintergrund. Denn der Bau eines Radwegs durch das Zentbachtal ist ein Herzensanliegen von Robert Bosch, der sich erfreut über die Resonanz auf seine Einladung zeigte. Auf große politische Reden verzichtet er komplett, die waren Teil der Wahlversammlungen. Vielmehr konzentriert er sich am Montag auf das konkrete Projekt Radwegebau.
"Es macht Spaß, gemütlich von Ort zu Ort zu radeln und die Natur zu genießen", erklärte Bosch am Startplatz vor der Metzgerei Eisenhut. Doch in den vollen Genuss komme man nur, wenn man nicht auf der Straße fahren müsse, sondern einen Radweg nutzen könne. "Da fühlt man sich sicher."
So radelte die Gruppe die Strecke ab, wo der Radweg verlaufen könnte. Kurze Stopps zum Sammeln und Verschnaufen natürlich inklusive. Auf der Strecke stießen immer wieder weitere Radler zu der Truppe, darunter auch Jürgen Tesarczyk, der Kulmbacher Ansprechpartner des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Der sicherte seine Unterstützung in allen Angelegenheiten rund um den Drahtesel zu.
Von Schwarzach und Schmeilsdorf über Danndorf wurde das Ziel, die Gastwirtschaft Herold in Schimmendorf, angesteuert.


Die nächsten Schritte

Dort erläuterte Robert Bosch das weitere Vorgehen, um (nicht nur) einen Radweg von Schwarzach bis Schimmendorf Realität werden zu lassen: Als ersten Schritt nannte er die Aufnahme in das Radwegekonzept des Landkreises, das ein Ingenieur-Büro ausarbeiten wird. Ziel sei es, Lücken zu erkennen und zu schließen und Gemeinden zu verbinden. In Mainleus gebe es Potenzial in Richtung Kulmbach, Kasendorf und Lichtenfels. Als zweitgrößte Kommune im Landkreis nach der Stadt Kulmbach werde man sicherlich etwas erreichen können, zeigte sich der Bürgermeister-Kandidat zuversichtlich.
Im Gegensatz zum Radwegebau entlang von Staats- und Bundesstraßen gebe es aber de facto keine Zuschüsse, kritisierte Bosch. Umso wichtiger sei es, das Radewegeprojekt im Zentbachtal im Konzept des Landkreises mit einer hohen Priorität unterzubringen.
Der Radweg von Schwarzach in Richtung Schimmendorf sollte nach Vorstellung von Robert Bosch links der Straße verlaufen. Die Breite liege in der Regel bei drei Metern, bei geringem Radleraufkommen bei 2,50 Meter.
So ein Radweg hat nach den Worten von Robert Bosch viele positive Auswirkungen - nicht nur auf die Attraktivität einer Gemeinde für deren Bewohner und Touristen. Denn wer mit dem Rad diesen Weg benutze, der tue nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern auch für seine Figur, denn beim Radeln verbrauche man fünfmal mehr Kalorien als beim Autofahren.
Wenn jeder EU-Bürger täglich 2,6 Kilometer mit dem Rad statt mit dem Auto fahren würde, würde das ein Viertel der CO 2 -Emissionen durch den Verkehr einsparen, so Bosch.
In der Diskussion im Wirtshaus wurde eine Straßenverbreiterung ins Gespräch gebracht. Doch ob das bei 2300 Fahrzeugen am Tag bei Schwarzach und 640 in Schimmendorf umgesetzt wird, scheint mehr als fraglich. Dass die Straße nicht durchgängig über einen Mittelstreifen verfügt, weil sie stellenweise schmäler als fünf Meter ist, wertete Bosch als ein Argument für einen Radwegebau.