BN beklagt "Vernichtung der Geräte" durch Einbruch in Walberla-Höhle
Autor: Redaktion
Kirchehrenbach, Freitag, 29. Mai 2020
Nach einem Einbruch in die Walberla-Höhle teil der Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Forchheim, Einzelheiten zu den angerichteten Schäden mit. Wie die Polizei mitgeteilt hatte, hatten sich der oder d...
Nach einem Einbruch in die Walberla-Höhle teil der Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Forchheim, Einzelheiten zu den angerichteten Schäden mit. Wie die Polizei mitgeteilt hatte, hatten sich der oder die Täter in der Zeit zwischen 11. und 16. Mai "mit Brachialgewalt" Zugang zu der kleinen vergitterten Höhle im Bereich der Geierwand verschafft.
Die Projektgruppe des Gemeinschaftsprojekts "Fledermaus-Monitoring Stadt und Landkreis Forchheim" arbeitet seit über zehn Jahren zum Schutz der einheimischen Fledermäuse. Das Projekt, welches schon mehrere Auszeichnungen erhalten hat, benutzt Aufzeichnungsgeräte, welche ausschließlich auf Fledermausrufe im Ultraschall spezialisiert sind, zur akustischen Erfassung der Ortungsrufe der Fledermäuse. Anhand der aufgezeichneten Rufe kann im Zuge der Auswertung am Computer die Fledermausart bestimmt werden.
Eine laut BN "besonders spannende Aktion" wurde vor wenigen Tagen durch den Vandalismus zunichte gemacht. In der durch Gitterverschluss gesicherten Walberla-Höhle in der Geierswand war eine Aufzeichnungseinrichtung aufgebaut, weil dort die deutschlandweit fast ausgestorbene Art "Große Hufeisennase" beobachtet worden war, laut BN "ein wahrer Schatz für die Fränkische Schweiz". Ihre Bestandsentwicklung wurde seither durch eine Dauerbeobachtung registriert. Damit ist nun erst einmal Schluss.
In den Tagen vor dem 17. Mai wurde der verschlossene Eingang der Höhle aufgebrochen. Die kostbaren Beobachtungsgeräte sind zerstört worden. Das Aufzeichnungsgerät "Batcorder" wurde mit deutlichen Spuren mutwilliger totaler Beschädigung am 17. Mai von einem Wanderer am Fuße der Wand gefunden. Damit sind nicht nur die mehrere Tausend Euro teure Ausrüstung verloren, sondern auch die Aufzeichnungen, welche im Gerät auf einer Chipkarte gespeichert waren.
"Die Vernichtung der Geräte ist absolut unverständlich, da die Einrichtung mit einem Schild als wissenschaftliche Untersuchung der Fledermäuse gekennzeichnet war. Was bewegt Menschen, wissenschaftliche Geräte zu zerstören?", klagt Friedrich Oehme vom BN, der federführend das Projekt betreut. Der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Forchheim, welcher dem Gemeinschaftsprojekt angehört und das zerstörte Gerät eingebracht hatte, hat Anzeige bei der Polizei erstattet und Spuren gesichert. Nähere Informationen zum Gemeinschaftsprojekt "Fledermaus-Monitoring Stadt und Landkreis Forchheim", dem unter der Schirmherrschaft von Landrat Hermann Ulm (CSU) insgesamt zehn Organisationen einschließlich staatlicher und städtischer Stellen angehören, kann erhalten werden bei Friedrich Oehme, Bund Naturschutz, Telefon 09191/65960.
Wer in dem Zeitraum im Bereich des Walberla unterwegs war und sachdienliche Angaben zur Ermittlung des Täters machen kann, wird gebeten, sich unter Telefon 09194/738820 bei der Polizeiinspektion Ebermannstadt zu melden. red