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Blutsfest: Über die Zitterpartie beim Blumenteppich-Legen und Figuren-Tragen


Autor: Anette Schreiber

Burgwindheim, Montag, 09. Februar 2015

Burgwindheim — Vor dem Blutsfest kommt nicht nur der Pfarrer oft ins Schwitzen. Ein bisschen Einblick hinter die Kulissen des großen Glaubensfestes gab es beim Festabend.Pfarrer Al...
Die treuen Akteure beim Blutsfest wurden beim Festabend einmal in den Blickpunkt gerückt. Foto: privat


Burgwindheim — Vor dem Blutsfest kommt nicht nur der Pfarrer oft ins Schwitzen. Ein bisschen Einblick hinter die Kulissen des großen Glaubensfestes gab es beim Festabend.Pfarrer Albert Müller rückte einmal diejenigen ins Scheinwerferlicht, die eher im Verborgenen zum Gelingen des Festes zum Heiligen Blut, kurz Blutsfest, beitragen.
Schon manchmal, so Müller, habe er sich die bange Frage gestellt, "ja wird es denn heuer wieder einen Blumenteppich für das Allerheiligste geben?"

Ab halb vier im Einsatz

Über Jahrzehnte hinweg habe es immer viele Mädchen gegeben, die Blumenteppiche legen. Stellvertretend für sie alle bedankte Dekan Müller sich bei Katharina Habersack und Heike Zach. Am Blutsfest, so erfuhr der Dekan auf Nachfrage, sind die Blumenteppich-Legerinnen schon ab halb vier auf den Beinen. Und: Es werde immer schwieriger, Blumen zu bekommen. Hier forderte Albert Müller mehr Unterstützung ein.
Das tat er auch in Richtung Figurenträger. Denn auch hier habe Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hannelore Schmitt ihre liebe Mühe. Mit Herzblut widme sie sich und ihre ganze Familie der Vorbereitung und Durchführung des Festes. Zwei prägende Elemente des Festes seien zudem die Garde und die Jugendblaskapelle. Garde-Kommandant Bernhard Kessel ist bereits seit seinem 14. Lebensjahr dabei. Seit Ende der 90er als Kommandant, bilanzierte der nun 51-Jährige. Für die Jugendblaskapelle wiederum wurde deren langjähriger Dirigent Joseph Herbstsommer gewürdigt, der sich an vielen weiteren Stellen engagiert und unter anderem die Fotos zu Professor Thomas Korths lang beklatschtem Vortrag gemacht hatte.
Als "Dreh- und Angelpunkt" in unserer Pfarrei wiederum bezeichnete Pfarrer Müller Pfarrsekretärin Elke Bätz, die sich neben ihrem Dienst als Sekretärin und Mesnerin viele, viele Stunden ehrenamtlich engagiere. Ihr und den vorher Geehrten überreichte er eine symbolische Jubiläumsmünze.

Echte Münze

Die echte Münze ist noch im Entstehen und wird nachgereicht. Am Ende gab es aber auch für Müller selbst eine "Medaille", denn "was wären wir ohne unseren Chef", so Hannelore Schmitt."Was aber wäre ein Wallfahrtsort ohne Wallfahrer wie z. B. aus Eltmann, Dingolshausen und Volkach", fragte Müller eher rhetorisch. Über die Jahrzehnte seien besondere Verbindungen, Freundschaften sogar schon Ehen entstanden. Für die Wallfahrer aus Volkach wurden Bürgermeister Peter Kornell sowie die Wallfahrtsführer Lothar Engert und Gregor Schrauth geehrt; für die Dingolshausener Clemens Menth, Alois Kraft, Bruno Kreisheimer und Hildegard Krahn. Die Wallfahrer aus Eltmann hatten sich entschuldigt.
Burgwindheims Erster Bürgermeister Heinrich Thaler hatte in seinem zu Beginn gesprochenen Grußwort Bezirksheimatpfleger Günter Dippold zitiert. Der hatte beim Jubiläum 650 Jahre Markterhebung festgestellt, "von Burgwindheim geht etwas Besonderes aus" und einen aufschlussreichen Verlauf des Abends in Burgwindheims schönstem Saal gewünscht.
Volkachs Stadtoberhaupt Peter Kornell wiederum erklärte in seinem Grußwort am Ende des Festabends, entscheidend sei, was die Menschen aus der Wallfahrt machen: Begegnung gehöre neben dem Spirituellen dazu und sei heute sehr wertvoll.

Begegnung

Mit gemütlichem Beisammensein, vielen Begegnungen und der Besichtigung des neu konzipierten Wallfahrtsmuseums klang dieser dem wundersamen Vorfall gewidmete und auch wunderschön gestaltete Festabend aus. an



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