Druckartikel: Blumenladen reagiert mit kreativer Idee auf ausbleibende Kundschaft

Blumenladen reagiert mit kreativer Idee auf ausbleibende Kundschaft


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Montag, 23. März 2015

Steinwiesen — Die bauliche Situation sorgt natürlich auch bei den vielen Geschäften in Steinwiesen für Beeinträchtigungen. Dorothea Golden vom "Blumentöpfchen" kann ein Lied davon ...
Das "Blumentöpfchen" hat fernab der Baustelle einen mobilen Verkaufsstand errichtet. Foto: Susanne Deuerling


Steinwiesen — Die bauliche Situation sorgt natürlich auch bei den vielen Geschäften in Steinwiesen für Beeinträchtigungen.
Dorothea Golden vom "Blumentöpfchen" kann ein Lied davon singen. Bereits im Herbst, als die ersten Bauarbeiten begonnen haben, sei die Kundschaft wegen Parkplatzproblemen ausgeblieben. "Wenn die Kunden Pflanzen gerade für den Garten oder Friedhof kaufen, wollen sie mit dem Wagen vor dem Geschäft halten und einladen können. Das war im Herbst schon schwer und ist jetzt gar nicht mehr möglich", beklagt Dorothea Golden. Hinzu komme noch, dass Kunden aus benachbarten Orten Steinwiesen umfahren und anderswo einkauften. Auch dadurch breche ein Teil der Kundschaft weg.

Kunde will eine Auswahl

"Wir wissen nicht, was wir ordern sollen. Die Pflanzen können ja nicht unbegrenzt in der Gärtnerei bleiben. Und trotzdem will der Kunde eine Auswahl haben", weiß die Blumentöpfchen-Inhaberin, die dennoch kreativ auf die Situation regiert und in der Nähe des Friedhofes einen mobilen Verkaufsstand errichtet hat. Dort können Kunden in Ruhe einkaufen, ohne Beeinträchtigung durch die Bauarbeiten.

"Ziemlich lästig"

Auch Anwohnerin Irene Beierkuhnlein kann ein Lied von den Einschränkungen durch die Baustelle singen. Sie kümmert sich um ihre Eltern, die im nördlichen Teil von Steinwiesen wohnen. "Ich muss dreimal am Tag nach ihnen sehen. Da ist die Baustelle mit der Ampel schon ziemlich lästig. Im Berufsverkehr steht man dann schon mal drei Ampelphasen, ehe man durchkommt", sagt Irene Beierkuhnlein. Daran, dass es wirklich mal ganz dringend sein müsse, mag sie gar nicht denken.
Herausforderungen zu meistern haben auch die Mitarbeiter der Caritas-Sozialstation. Laut Leiterin Brigitte Wunder hat man die Probleme jedoch im Griff. "Die rechtzeitigen Informationen seitens der Gemeinde haben uns schon sehr viel genutzt. Es konnte umgeplant werden, sodass das Wohl der Patienten nicht beeinträchtigt ist", sagt Brigitte Wunder. Zwar sei die Baustelle ein generelles Hindernis und man müsse manchmal schon "Schleichwege" benutzen, aber mit gegenseitiger Rücksichtnahme werde man auch diese Bauzeit überbrücken. "Wir müssen halt die Betreuung und Versorgung unserer Patienten gewährleisten. Durch Gespräche mit den Betroffenen und den Angehörigen und mit ein paar Kompromissen funktioniert es aber gut", sagt die Leiterin und fügt hinzu, dass eben jeder seine Arbeit machen muss, die Beschäftigten der Sozialstation ebenso wie die Bauarbeiter.

Bevölkerung ist skeptisch

Wenn man sich so in der Bevölkerung umhört, herrscht schon die überwiegende Meinung vor, dass die Bauarbeiten in diesem Umfang nicht auf einmal hätten stattfinden müssen. "Muss das sein, dass überall aufgebaggert wird? Kann man das nicht nach und nach machen?" sind Sätze, die man häufig zu hören bekommt. Am Ende dürfte die Freude dennoch über eine schöne Ortsdurchfahrt mit Parkbuchten und kleinen Grünflächen überwiegen. sd