Blumen und Bohnen
Autor: Siegfried Sesselmann
Stadtsteinach, Freitag, 14. Dezember 2018
Die Konservenfabrik Steinl aus Stadtsteinach schloss vor genau 50 Jahren ihre Pforten.
Siegfried Sesselmann Die Geschichte der heute längst vergessenen Konservenfabrik Steinl in Stadtsteinach fing damit an, dass der junge Lehrersohn Michael Anton Steinl aus Viersberg bei Ansbach um 1920 als Steuerobersekretär an das damalige Rentamt Stadtsteinach versetzt wurde.
Etwa zur gleichen Zeit liefen hier große Anstrengungen, das kleine Städtchen als "Sommerfrische" bekanntzumachen.
"Die Sachsen" zu Gast
Und tatsächlich suchten immer mehr Urlauber, zumeist aus Sachsen, Erholung und Ruhe, so dass die Einheimischen alle Gäste pauschal als "die Sachsen" titulierten. So lernte hier der junge Anton Steinl die gleichaltrige Amalie Auguste Lisbeth Meyer aus Leipzig kennen und lieben.
Nach der Eheschließung in Leipzig 1923 wechselten die Schwiegereltern Paul und Helene Meyer ebenfalls in ihr Urlaubsstädtchen, das ihnen ans Herz gewachsen war. Vermutlich unterstützten sie Anton Steinl kurz nach der Inflation 1923 dabei, in der Alten Pressecker Straße ein stattliches Gebäude zu bauen, in das aber bereits ein Jahr später die Allgemeine Ortskrankenkasse einzog.
Landhaus mit rundem Erker
Ein Jahr später errichtete Anton Steinl in der Spitalgasse 6 ein mehrstöckiges Landhaus mit rundem Erker und Doppelwalmdach. In der Zwischenzeit waren die beiden Söhne Heinz (geboren 1924) und Anton jun. (1925) zur Welt gekommen.
Kurz danach las man Werbungen von der "Pension Meyer", die die Leipziger Schwiegereltern in diesem Haus einrichteten, 1931 wurde der Bau eines Gewächshauses in Angriff genommen, und ab 1933 florierte neben dem Haus eine Gärtnerei.